Rückblick auf den 25. Bundesliga-Spieltag

Der 25. Bundesliga-Spieltag kann im Rückblick noch sehr entscheidend werden. Immerhin scheinen sich sowohl im Meisterschaftskampf, im Abstiegskampf und auch im Wettstreit um die internationalen Plätze klare Trends abzuzeichnen.

Am 25. Bundesliga-Spieltag erwacht der Meisterschaftskampf aufs Neue

Borussia Dortmund hat zum ersten Mal im Jahr 2012 Punkte abgegeben. Es war der Neuling aus Augsburg, der den neunten Sieg der Westfalen in Folge verhinderte und sich dafür Lob und Anerkennung verdiente. Das 0:0 war trotz der fehlenden Tore ein ansehnliches Spiel und das lag vor allem daran, dass der Underdog auch von den Spielanteilen her keineswegs unterlegen war. Jürgen Klopp bleibt trotz dieses Punktverlustes ruhig und gestattete seiner Elf somit auch einmal eine schwächere Partie. Die Pole Position und 5 Punkte Vorsprung verbleibt den Schwarz-Gelben dennoch.

Ohne Frage sieht der so viel gescholtene FC Bayern diesen Spieltag als möglichen Wendepunkt. Das 7:1 über Hoffenheim brachte den Rekordmeister nicht nur näher an die Spitze heran, sondern gab auch Mut für das so wichtige Duell in der Champions League gegen den FC Basel. Mario Gomez schoss sich mit drei Treffern frei, außerdem trafen zweimal Arjen Robben und je einmal Franck Ribery und Toni Kroos. In Heimspielen läuft es also bei den Bayern und auch die Chancenverwertung fiel endlich wieder zufriedenstellend aus. Hoffenheims Trainer Markus Babbel musste dagegen seine erste Niederlage am neuen Arbeitsplatz hinnehmen und war ob des Ergebnisses entsprechend bedient.
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Ebenso überzeugend wie die Bayern präsentierte sich auch endlich einmal wieder der FC Schalke 04. Nach sehr bescheidenen Leistungen in den letzten Pflichtspielen gab es am Sonntag ein verdientes 3:1 gegen den Hamburger SV. Der Eurocupfrust wurde somit von den Knappen gut verarbeitet und positiv umgesetzt. Torschützen waren schon in der ersten Halbzeit Sturmersatz Teemo Pukki, Christoph Metzelder und per Elfmeter Klaas Jan Huntelaar. Nur Gojko Kacar traf für den HSV. Während die Hamburger sich nun wieder nach unten orientieren müssen, schließt Schalke zu Gladbach auf und hofft auf Platz 3.

Bei Borussia Mönchengladbach dagegen ist die Leichtigkeit etwas verloren gegangen. In drei Vergleichen in Folge mit schwächer eingeschätzten Mannschaften haben die Fohlen zuletzt nicht gewinnen können. Offenbar fehlt dabei noch die Offensivkraft gegen tief stehende Gegner. So blieb auch gegen den SC Freiburg nur ein 0:0. Lucien Favre war allerdings über seine Mannschaft nicht sonderlich enttäuscht und rügte vielmehr die mittlerweile zu hohen Erwartungen im Umfeld, mahnte zu mehr Gelassenheit. Freiburg wittert dagegen immer mehr Morgenluft im Abstiegskampf. Nun klappte es sogar auch auswärts mit einem Punktgewinn gegen einen Topgegner. Zuletzt hatte der SC daheim schon gegen Bremen, Bayern und Schalke punkten können.

Die Entwicklungen im Tabellenmittelfeld

Ähnlich wie Mönchengladbach hat auch Bayer Leverkusen seinen guten Lauf verloren – allerdings in viel kürzerer Zeit. Der 1:7-Demütigung in Barcelona folgte in Wolfsburg ein unnötiges 2:3 und somit eine unerwartet harte Landung nach zuvor kurzem Höhenflug. Trotz gutem Beginn und früher Führung durch Kießling brachen die Leverkusener danach überraschend ein und mussten außerdem im Laufe des Spiels nicht weniger als 5 Verletzte hinnehmen, unter ihnen Simon Rolfes und Stefan Kießling. Nach Schalkes Erfolg rückt die Champions League damit wieder in einige Entfernung. Dagegen gelang Wolfsburg endlich einmal wieder ein Dreier und damit der Sprung zurück ins gesicherte Mittelfeld. Felix Magath kann damit erst einmal wieder etwas gelassener in die Zukunft blicken, bekommt aber dennoch den Druck von Sponsor Volkswagen, noch die Europa League zu erreichen.

Dieser Europacup ist aktuell die beliebte Spielwiese von Hannover 96, welches sehr gern ein weiteres Mal daran teilnehmen möchte. Beim direkten Konkurrenten Werder Bremen gab es allerdings eine empfindliche 0:3-Pleite, die angesichts zahlreicher vergebener Chancen in der ersten Halbzeit unnötig war. Die Bremer nutzten dagegen eiskalt ihre Gelegenheiten, hatten zudem Glück bei einer nicht geahndeten Tätlichkeit von Pizarro und einem nicht anerkannten Abseitstor der Hannoveraner und dürfen nun wieder etwas entspannter auf dem 6. Tabellenplatz verharren.

Die Niederlage von Hannover hätte der zuletzt so starke 1. FC Nürnberg nutzen können, doch verlor man in einem dramatischen und gutklassigen Spiel in Mainz mit 1:2. Der FSV profitierte von einem hervorragenden Start mit zwei frühen Treffern durch Nicolai Müller und dem Torschützen vom Dienst, Mohamed Zidan. Die Nürnberger steckten jedoch nicht auf, kamen durch Didavi zum Anschlusstreffer und kämpften bis zum Schluss um das Unentschieden. Nach Ansicht dieser Partie ist jedenfalls nicht zu erwarten, dass eine von beiden Teams noch in den Abstiegskampf rutschen wird. Der Aufwärtstrend der Nürnberger ist zwar gestoppt, dennoch ballt sich mit Wolfsburg, Mainz, Stuttgart und eben Nürnberg noch einmal eine Gruppe Mannschaften zusammen, die auf Hannover aufschließen wollen und somit auf das internationale Geschäft hoffen.

Torarmut im Tabellenkeller: Dreimal 0:0 und einmal 0:1

Im Abstiegskampf sammelten die Konkurrenten am 25. Bundesliga-Spieltag die Punkte im Eichhörnchen-Stil. Nach Augsburg und Freiburg schaffte auch Lautern ein 0:0 gegen einen höher eingeschätzten Gegner. Beim VfB Stuttgart bewiesen die „Roten Teufel“, dass sie kämpferisch und in der Defensive absolut bundesligatauglich sind. Schließlich hatten die Schwaben zuletzt deutliche Siege und viele Tore erzielen können. Andererseits bleibt die Lauterer Ladehemmung im Sturm bestehen, so dass der letzte Tabellenplatz nicht abgegeben werden konnte. Immerhin bekannte sich die Mannschaft aber weiterhin zu Marco Kurz als Trainer.

Einziger Verlierer unter den Kellerkindern war diesmal wieder die Hertha aus Berlin. Im wichtigen Duell mit dem 1. FC Köln verpassten es die Berliner, einen weiteren Verein mit unten hinein zu ziehen und unterlagen verdient mit 0:1 durch den Treffer von Christian Clemens. Podolski, Peszko und Novakovic wirbelten dabei zeitweise beachtlich und hätten höher führen können, bevor das Spiel durch mehrere Platzverweise noch einmal spannend wurde. Zwar war die Rote Karte an Mittelfeldspieler Jajalo nach einem Tritt von der Seite noch vertretbar, der Platzverweis gegen Podolski im Zusammenhang mit einer Rudelbildung hingegen schwer nachzuvollziehen. In dieser Situation musste zudem Kobiashvili mit Gelb-Rot vom Platz. Hertha nahm anschließend noch einmal das Herz in beide Hände, konnte den Ausgleich aber nicht mehr erzwingen. Köln konnte sich damit gehörig befreien, während Hertha zurück auf den Relegationsplatz rutschte.

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