Lewy Body Demenz: Definition, Verlauf und Therapie-Möglichkeiten der Krankheit

Benannt ist die Lewy Body Demenz (LBD bzw. DLB von Demenz mit Lewy Bodies) nach dem deutschen Neurologen Friedrich H. Lewy, der von 1885-1950 lebte. Er hat diese Lewy Bodies 1912 erstmals im Hirnstamm von Parkinson Patienten ausgemacht. Als selbstständiges Krankheitsbild wurde diese Form der Demenz allerdings erst 1984 beschrieben und ihren Namen bekam sie sogar erst 1995.

Die Definition der ­Lewy Body Demenz

Lewy Bodies oder Lewy Körperchen sind winzig kleine Eiweißkörperchen, die sich in verschiedenen Bereichen des Gehirns einlagern können. Sie sind bei allen neurodegenerativen Erkrankungen zu finden, allerdings nicht in einer so hohen Anzahl wie bei der Lewy Body Demenz.
Oft wird fälschlicherweise erst einmal die Diagnose Alzheimer oder vaskuläre Demenz gestellt.

Auch mit der Demenz, wie sie bei Parkinson auftreten kann (Parkinson-Demenz-Komplex), hat die Demenz mit Lewy Bodies sehr viel gemeinsam. Beide Formen überlagern sich häufig. So können sich bei einem Parkinson Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung immer mehr dieser Lewy Körper im Gehirn einlagern, wodurch es dann zum Parkinson-Demenz-Komplex kommt. Auf der anderen Seite können bei einem an DLB erkrankten Patienten im Verlauf der Krankheit auch Symptome der Parkinson-Krankheit auftreten.

Um hier zu differenzieren, spricht man vom Parkinson-Demenz-Komplex, wenn die Demenz erst frühestens ein Jahr nach dem Ausbruch von Parkinson beginnt und von der Lewy Body Demenz, wenn zuerst die Demenz auftritt und dann die Parkinson-Symptome in Erscheinung treten.
Vollkommen gesichert werden kann die Diagnose DLB erst nach dem Tod des Patienten, wenn eine Obduktion durchgeführt wird. Allerdings gibt es einige Symptome, die doch relativ typisch sind.

Symptome und Verlauf der DLB

Der Krankheitsverlauf ist von Patient zu Patient unterschiedlich und hängt vor allem davon ab, an welchen Stellen im Gehirn sich die Lewy Körper ansammeln. Bei der Demenz mit Lewy Bodies kann es durchaus sein, dass das Gedächtnis über einen relativ langen Zeitraum überhaupt nicht, bzw. nur sehr wenig beeinträchtigt ist. Dafür sind es andere kognitive Fähigkeiten, die erst einmal nachlassen, wie beispielsweise die Konzentrationsfähigkeit oder die Orientierung.

Auffallend bei dieser Form der Demenz ist, dass die Störungen starken Schwankungen unterliegen und besonders im Anfangsstadium von einem Augenblick auf den Nächsten auftreten können. Die Wissenschaft spricht hier von „fluktuierender Kognition“. Im weiteren Verlauf der Krankheit treten oft visuelle Halluzinationen auf sowie motorische Störungen, wie sie eben auch bei Parkinson vorkommen.

Ein ebenfalls oft zu beobachtendes Symptom ist das Ausbleiben der natürlichen Schlafstarre während der Traumphase. Das heißt, dass der Patient Bewegungen, die er im Traum erlebt auch in Wirklichkeit ausführt.
Im späteren Krankheitsverlauf kommt es dann auch bei der Lewy Body Demenz zu dauerhaften Gedächtnisstörungen.

Medikamente und Therapie

Heilbar ist die Lewy Body Demenz nicht. Mit Medikamenten können immer nur die Symptome behandelt werden.

Für eine Therapie ist allerdings eine genaue Diagnose sehr wichtig, da die Patienten mit DLB anders behandelt werden müssen. So reagieren an DLB erkrankte Personen beispielsweise hochgradig empfindlich auf Neuroleptika. Das sind Medikamente, die bei Psychosen eingesetzt werden.
Bei auftretenden Psychosen sollten deswegen Acetylcholinesterasehemmer eingesetzt werden, was bei Alzheimer Patienten wiederum eher umstritten ist.

Die motorischen Störungen werden mit Levodopa, auch L-Dopa genannt, behandelt.
Bei den Gedächtnisstörungen werden Antidementiva eingesetzt.

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2 Meinungen

  1. „Die Schaumgeborene“…sehr interessant. Tja, man lernt eben nie aus 😉

  2. Sehr interessanter Beitrag.Nur frag ich mich: ist dieses idealisierte Bild einer Frau für heute noch zeitgerecht ? 🙂

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