Electric Guest mit ‚Mondo‘: Von The Lonely Island zum 70er Funk

Hört man sich die erste Single des Albums an, so kann man davon auch fest überzeugt sein, denn „This Head I hold“ ist ein derartig hübscher Partysong, dass man hier auch mal ungeniert von einem Sommerhit reden kann, der in einem Jahr eben nicht vergessen und verdrängt wurde.

Electric Guest: Von The Lonely Island zur eigenen Band

Zusammen mit Matthew Compton, sowie Todd und Tory Dalhoff bildet Asa Electric Guest, wobei alles mit Compton und Asa anfing, bevor die Dalhoffs dazu kamen.

Asa hat übrigens auch schon halbwegs inoffiziell bei den Comedy Musikern Lonely Islands mitgemacht, ihr preisgekrönter Song „Dick in the Box“ etwa entstand nicht zuletzt durch ihn und auch die Hip Hop Beats auf dem ersten LI Album „Incredibad“ entstanden vorwiegend mit seiner Hilfe.

Dass er mit seiner Band dann doch eher auf Disco und Indie macht, ist daher etwas verwunderlich, wird allerdings spätestens dann klar, wenn man liest, wer beim Debütalbum im Produzentenstuhl saß.

Danger Mouse: Der neue Universalproduzent

Dort werkelte nämlich kein geringerer als Danger Mouse (Gnarls Barkley, Broken Bells) am Album und das hört man auch. Leider auch etwas zu sehr, denn wer sich bereits mit Broken Bells auskennt und zufälligerweise das aktuelle Norah Jones Album in die Hände gekriegt hat, der erkennt schnell, dass die relaxte Sommeratmosphäre mit schwurbeligen Melodien ein allzu distinktives Markenzeichen von Danger Mouse ist, so dass man sich fragen muss, wie viel Einfluss er letzten Endes auf den Sound von Electric Guest hatte und wie viel die Band selbst beigesteuert hat.

[youtube XrVpK5w4jNE]

Mondo: Schön für den Sommer

Aber Danger Mouse Omnipräsenz hin oder her, schön ist „Mondo“ trotzdem geworden, denn auch wenn man sich wünschen würde, dass „This Head I Hold“ den Stil angibt und nicht die zweite, sehr viel ruhigere Single „American Daydream“, schaffen es die funky Songs trotzdem durchweg angenehm durch die Gehörgänge zu fließen und sind somit ideal für einen entspannten Tag am Strand oder auf einem Luxusliner, auch wenn sich beispielsweise „Amber“ doch sehr lang zieht und in der Anwesenheit der sowieso allesamt chilligen Songs wie eine Aufnahme in Zeitlupe klingt, die glücklicherweise vom folgenden „The Bait“ mit fuzzigem Electrosolo wieder angezogen wird.
Und spätestens, wenn „Waves“ sich im hinteren Teil des Albums wieder an den Spaß von „This Head I hold“ erinnert, darf man sich freuen, dass Electric Guest für ein Debüt und trotz übermächtigem Produzenten ein wenig Retro-Chic a la 70er Funk in die Musikszene zurück pumpen und damit große Anwärter zum Sommersoundtrack 2012 darstellen.

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