Der Zypern-Konflikt besteht bereits seit etlichen Jahrzehnten. 1974 wurde die Insel im Mittelmeer geteilt und besteht nun aus einem griechisch-zypriotischen Teil und einem türkisch-zypriotischen, der sich Türkische Republik Nordzypern nennt und der keine internationale Anerkennung genießt.
Auch wenn die beiden Parteien nach schweren Konflikten sich mittlerweile auf ein einigermaßen friedliches Niveau in Bezug auf die Wirtschaft und dem sozialen Umgang geeinigt haben, scheint eine Zusammenführung der Teile Zyperns nachdem Derviş Eroğlu (ehemaliger Premierminister und Ministerpräsident) nun zum Präsidenten gewählt wurde, noch unwahrscheinlicher zu sein.
Der Zypern-Konflikt teilt seit Jahrzehnten die Insel
Die historischen Gründe für den Zypern-Konflikt können auf die britische Besetzung der Insel seit 1878 zurückgeführt werden. Hier wurden klare Bestrebungen angestellt, um die beiden Bevölkerungsschichten voneinander getrennt zu halten und somit den eigenen Machtanspruch und die Präsenz zu untermauern.
Während die griechisch-stämmigen Zyprioten den Anschluss an Griechenland erwünschten, war die türkisch-stämmige Bevölkerung nicht nur dagegen, sondern präferierte auch die Kolonialherren oder den Anschluss an die Türkei.
Ausgehend von diesem nunmehr über ein Jahrhundert andauernden Konflikt kam es nach der Unabhängigkeit Zyperns 1960 bis in die 70er Jahre zu Unruhen, die auf sozialer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene immer wieder hochkochten.
Türkische Truppen nahmen den nördlichen Teil der Insel ein und vertrieben die griechische Bevölkerung. Es kam zunächst zur Spaltung beider Teile und schließlich zur Gründung der nordzypriotischen Republik, die von keinem anderen Land als der Türkei – die ein deutliches Interesse an den Bodenschätzen der Insel und des Meeres hat – anerkannt wird.
Dervis Eroglu wird neuer Präsident Nordzyperns mit hartem Kurs
Neues Konfliktpotential hat sich jüngst aufgetan, als der als Hardliner beschriebene Derviş Eroğlu zum neuen Präsidenten Nordzyperns gewählt wurde. Eroglu ist bereits seit 1976 fester Bestandteil der nationalkonservativen Partei Ulusal Birlik Partisi (UBP) und wurde in etliche machtvolle Ämter berufen. Am 24. April 2010 beginnt seine Amtszeit als Präsident, in der eine Lockerung der Spannungen eher unwahrscheinlich erscheint.