Wolverine Waffe X: Geistesgestört

Wolverine Waffe X: Geistesgestört – Die Story

In Logans Kopf wurde schon einiges rumgedoktort. So hat man ihn seiner Vergangenheit beraubt und ab und an mal etwas implantiert, aber bisher konnte Logan alles überwinden und wurde letztendlich immer Herr über seinen Geist (mal abgesehen von seinem Berserker-Drang).

Dieses mal ist es aber anders, denn Logan kann sich an gar nichts mehr erinnern und hat seine komplette Identität verloren. So findet er sich, nicht ganz freiwillig, zu Gast im Dunwich Sanatorium wieder, einer Anstalt für die ganz harten Fälle.

So kauert er in einer Gummizelle vor sich hin und kooperiert ohne Widerstand mit dem Anstaltsarzt Dr. Rotwell. Logan weis zwar nicht wer er ist und wie er in die Anstalt gekommen ist, doch kommen immer wieder Bruchstücke aus seiner Erinnerung an die Oberfläche, welche sich natürlich ziemlich verrückt anhören. So hangelt er sich von Sitzung zu Sitzung und kennt inzwischen sogar den Speiseplan der Anstalt auswendig.

Als er von einem Mitpatienten von dessen Ausbruchplänen erfährt, hält er sich überraschender Weise zurück und bevorzug die Behandlung in Dunwich fortzusetzen. Am nächsten Tag wird sich diese Entscheidung als clever herausstellen, denn sein ausbruchsfreudigen Mitpatienten wurde ein Teil des Gehirns herausoperiert um ihn gefügig zu machen. Trotz seiner Verweigerung von Gewalt und seiner Kooperation, merkt Logan, dass in ihm etwas steckt, das raus will und so beginnt er langsam an der Anstalt deren sonderbaren Personal zu zweifeln. Vor allem, wenn er Anstatt Pillen Knöpfe verabreicht bekommt.

Das Spiel mit den Klischees

Jason Aaron schafft es in Wolverine Waffe X: Geistesgestört unseren guten alten Wolverine in ein ganz neues Licht zu rücken und präsentiert uns eine wirklich faszinierende und fesselnde Story. Natürlich merkt man schnell, dass Logan nicht lange Gast in Dunwich sein wird, aber die Ideen hinter seinem Aufenthalt und die Art und Weise wie der Autor mit den Klischees der Horror- und Thriller-Anstalten spielt ist grandios. So gibt es wie in jedem guten Horror-Anstalt einen Keller aus dem noch nie ein Patient zurückgekehrt ist und total durchgeknalltes Personal Trotzdem hebt er sich von den Klischees ab und bringt eigene Elemente hinein. Zusätzlich gibt es noch eine Story, die sich mit Logans Liebesleben beschäftig und die sich nahtlos an die Geschehnisse in der Anstalt anschließen.

Natürlich kommt die Atmosphäre in einem Comic zu großen Teilen durch die Zeichnungen und Kolorierungen und diese passen in diesem Band perfekt. Yanick Paquette präsentiert uns eine glaubwürdig Logan, dem man seine Angst und Verwirrung in jedem Panel abnimmt. Die kalten Farben im Band unterstreichen natürlich nochmal die Atmosphäre.

Mein Fazit

Es ist wirklich erfrischen Logan mal in einer wirklich neuen Gemütsverfassung zu sehen und wie er sich in den Tagesablauf der Anstalt integriert. Zwischendurch kann er einem wirklich Leid tun, was sicherlich auch den wirklich tollen Zeichnungen liegt. Diese bringen nicht nur Logan super rüber, sondern schaffen auch ein paar wirklich abgefahrene Insassen. Auch Dr. Rotwell kann als Figur überzeugen und ist wirklich ein total irrer Charakter. Einziger Grund zum Anstoß könnte für einige Leser die Teils krasse Gewaltdarstellung sein. Wenn es nicht stört, dass mal ein bisschen Darm durchs Panel fliegt, der hat auf jeden Fall Spaß mit diesem Band. Mir persönlich hat Wolverine Waffe X: Geistesgestört wirklich gut gefallen, da er, wie bereits erwähnt, mal eine echte Abwechslung zum Superheldenalltag ist.

100% Marvler 53: Wolverine Waffe X: Geistesgestört von Jason Aaron und Yanick Paquette erscheint bei Panini Comics im Softcover mit 120 Seiten. Preis 16,95 Euro.

Eine Leseprobe gibt es hier!

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