Wohin mit den Schulkids in den Ferien, wenn Mama arbeitet?

SOMMER! Mit den ersten Sonnenstrahlen kommen unter meinen
Mutterbekannten die Gespräche über das diesjährige Reiseziel für die
Sommerferien. Als wäre es die Wiederholung einer alten Serienfolge, nehmen die
Unterhaltungen stets die gleiche Wendung: Nach den Schwärmereien vom letzten
Trip, dem Ärgern darüber wie Familien wegen ihrer Schulgebundenheit abgezockt
werden, landet man immer wieder beim Dauerbrenner schlechthin: Wie, um Gottes
Willen, organisieren die berufstätigen Mütter es dieses Mal sechs Wochen Ferien
zu überbrücken? Da werden Tipps für gute Sportcamps wie Börseninsider-Infos
gehandelt, sämtliche Verwandte mit denen man eigentlich nie wieder reden wollte
rekrutiert und gegenseitige Betreuungsdeals geschlossen. Wer keine Großeltern
anheuern kann, ist schon mal ganz mies dran. Keinen Hortplatz? Pech gehabt.
Selbst moderne Väter, die sich für die Lösung des Problems mitverantwortlich
fühlen, sind noch so selten wie Schnee im April.

Jedes Jahr wieder frage ich mich: Ein/e Durchschnittsangestellte/r
hat (wenn er und sie Glück haben) 30 Urlaubstage zu verplanen. Schulkinder
haben aber übers Jahr zwölf Wochen Ferien. Rein rechnerisch wäre also null
Chance für auch nur einen gemeinsamen Urlaubstag. Ist ein Elternteil
selbstständig, fällt die Bilanz noch bitterer aus: Welcher Selbstständige erlaubt
sich schon sechs Wochen Abwesenheit vom Betrieb pro Jahr? Welche offiziellen
Antworten Vater Staat bereit hält, konnte mir bisher niemand erläutern. Soll
ich mich um einen Hortplatz bemühen, den ich nur in den Ferien nutze, aber
immer bezahle und für andere blockiere? Oder es weiter machen wie bisher: der
Leiterin unseres Ex-Kindergartens zutiefst dankbar sein, dass ich meine beiden
Schulkinder für je (!) rund 30 Euro am Tag (sechs Stunden Betreuung) bei Ihr
unterbringen darf?

Wie schafft Ihr den Seiltanz? Meinungen ausdrücklich
erwünscht!!!

3 Meinungen

  1. Ein Wort: Au-pair. So machen wir das. Klappt wunderbar.

  2. Meine Eltern haben beide gearbeitet und waren eben erst Abends zu Hause. Nicht das es einen Unterschied gemacht hätte, denn ich war ohnehin den ganzen Tag verschwunden „draußen spielen“. Später mußte ich dann auch meinen kleinen Bruder mitschleppen. Mit meinen Lütten haben wir das dann genauso gemacht. Hat immer gut funktioniert.

  3. Wir haben das Glück, eine Patchworkfamilie zu sein. In den Sommerferien halten wir es so: 2 Wochen mit seinem Vater + dessen Anhang, zwei Wochen mit uns und die restliche Zeit entweder Fussballcamp, Matheerlebnispark (kllingt jetzt doof, macht aber richtig Spaß) oder Oma oder so. Alleine draußen, während ich arbeite, hmm, finde ich nicht so gut. Das geht mal 3-4 Stunden, aber nicht den ganzen Tag.

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