Da will ein Unternehmen mal Arbeitsplätze schaffen, wird
aber nicht fündig. Nach einem Artikel der Zeitung Die Welt will der
Flugzeugbauer Airbus dieses Jahr 1250 neue Mitarbeiter einstellen. 600 seien
bereits gefunden, doch nun stoße das Unternehmen bei seiner Suche auf Engpässe,
sagte Gerhard Puttfarcken, Deutschlandchef des Unternehmens, gegenüber der Tageszeitung. Aufgrund
mangelnder Flexibilität müsse die Suche nun nach Schweden, England, Spanien und
Italien ausgeweitet werden. „Einige Menschen wollen nicht von Süddeutschland
nach Norddeutschland umziehen“, so Puttfarcken.
Airbus dürfte mit dem Problem nicht alleine dastehen. Der
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) geht in seiner Statistik von 18.000 nicht
besetzten Ingenieurstellen in Deutschland aus. Den offenen Stellen stehen auf Grundlage
von Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und VDI eigenen Berechnungen 64.317 arbeitslose Ingenieure
gegenüber.
Was spricht eigentlich gegen einen Umzug nach Hamburg?
Was dagegen spricht?Dass dieser Beitrag eine schön lancierte und unkritisch ubernommenen Pressekampange weiter lanciert.Es gibt jede Menge arbeitsloser Ingenieure in D.Massenweise – ganz wie unten angeführt!Aber die haben nicht 20 jahre Berufserfahrung mit 30 – sprich sind z.T. eben 45+Und sie kosten Geld – Ausländer sind nicht nur preiswerter, sie mucken auch weniger, denn bei denen steht mehr auf dem Spiel, wenn sie aus dem Nicht-EU-Auslang kommen. Anstatt dass der Autor das Such/Angebotverhältnis von 1:4 zum Anlass nimmt, zu bemerken, dass da was nicht stimmen kann, kommt die unheimlich witzige Frage nach dem Umzug nach Hamburg. Toll!Dass die ganze Sache eine Massnahme ist, den Zugug von Ausländern mit der Folge des Dumpings von Lohn und Sicherheit in D zu steigern, das kommt dem Autor nicht in den Sinn.Und das ist mehr als Schade. So etwas ist enttäuschend. Oder ignorant?
Zwei Zitate von Puttfarcken gegenüber tagesschau.de (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5598444_REF4,00.html):“Wir sind nicht so naiv, dass wir nur Ingenieure aus dem Luft- und Raumfahrtbereich suchen.““Ich kann mir auch Leute vorstellen, die 50 oder älter sind.“
Johanna Dahm schreibt in ihrem Web-Tagebuch:“Als ich die AWARE-Studie auswertete und die Ergebnisse abfasste, schrieb ich nur widerwillig, dass es um die Flexibilität der deutschen Nachwuchskräfte schlecht (am schlechtesten) bestellt sei. Weder mobil noch lernbereit, geschweige denn wirklich bereit, neue Kontexte über das Studienfach hinaus zu erproben…“(Quelle: http://www.dahm-consulting.de/wordpress/?p=45)VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs sieht die mangelnde Flexibilität nicht als Hauptursache für die Nichtbesetzung von Ingenieurstellen, sondern im Image des Ingenieurberufs: „Zu wenig junge Menschen beginnen heute ein Ingenieurstudium… Um künftig international konkurrenzfähig zu bleiben, müssen wir mehr junge Menschen als bisher für den Ingenieurberufbegeistern.“(Quelle: http://www.vdi.de/vdi/presse/mitteilungen_details/index.php?ID=1016215)