Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet intensive Beschäftigung mit einer bestimmten Fragestellung. Dabei wird vorhandenes Material ausgewertet, aber es kommt auch darauf an, neue Zusammenhänge herzustellen, andere Sichtweisen zu analysieren und eigene Erkenntnisse zu formulieren. Aus diesem Grund sind wissenschaftliche Arbeiten ein Teil der Forschung. Regeln und Methoden für wissenschaftliches Arbeiten sollten bereits bei einer Facharbeit in der Schule angewendet werden. Während des Studiums folgen Seminararbeiten und Abschlussarbeiten wie Bachelor- und Masterthesis, später vielleicht die Dissertation.
Neue Erkenntnisse durch wissenschaftliches Arbeiten
Am Anfang jeder wissenschaftlichen Arbeit stehen die Recherche nach geeigneten Quellen, das Querlesen, Filtern und Sortieren nach Verwendbarkeit. Dafür kommen hauptsächlich Fachbücher, aber auch Zeitschriftenartikel, seriöse Webdokumente, Filme und Tondokumente infrage. Die einzelnen Quellen werden zunächst exzerpiert. Dabei gibt man den Inhalt in eigenen Worten wieder, übernimmt wichtige wörtliche Zitate und fügt eigene Gedanken hinzu. Zitate und eigene Gedanken müssen als solche gekennzeichnet werden und auch die genaue Quellenangabe darf nie fehlen, denn sonst wird das Exzerpt für die weitere Arbeit wertlos. Alle exzerpierten Dokumente werden in eine Übersicht aufgenommen. Dafür gibt es spezielle Literaturverwaltungsprogramme, allgemeine Datenbankanwendungen oder Karteikarten sind aber auch geeignet. Durch das Lesen und Exzerpieren bekommt man einen Überblick über das zu erforschende Gebiet und kann die Gliederung erstellen. Dabei ist es wichtig, sich wirklich auf das Thema zu konzentrieren. Einige Gedanken, Ansätze und Quellen werden sich als unwichtig herausstellen. Den einzelnen Gliederungspunkten ordnet man die Exzerpte zu.
Wenn diese Vorarbeiten abgeschlossen sind, kann man mit dem Schreiben beginnen. Dabei kommt es nicht darauf an, sofort stilistisch und grammatikalisch korrekt zu schreiben. In der Regel wird die Arbeit später noch mehrmals überarbeitet. Allerdings ist es sehr wichtig, bei wörtlichen und auch sinngemäßen Zitaten immer die Quellenangabe zu übernehmen. Eine nachträgliche Zuordnung ist nahezu unmöglich. Wissenschaftliches Arbeiten ist eine sehr komplexe Aufgabe, die in einem beschränkten Zeitraum abgeschlossen werden muss. Daher ist eine realistische Arbeitsplanung wichtig, die auch Zeitreserven für unvorhersehbare Schwierigkeiten beinhaltet. Was die formellen Anforderungen betrifft, gelten immer die Vorgaben der Schule beziehungsweise Hochschule. Die Arbeit muss meist gebunden werden, das ist bei der Zeitplanung zu beachten.
Korrektes Zitieren – unverzichtbar für wissenschaftliches Arbeiten
In einer wissenschaftlichen Arbeit müssen nicht nur wörtliche, sondern auch sinngemäße Zitate korrekt und vollständig gekennzeichnet werden. Das heißt, überall, wo fremdes und nicht allgemein bekanntes Gedankengut verwendet wird, muss das sichtbar und überprüfbar sein. Falls ein Webdokument zitiert wird, ist nicht nur die Angabe der kompletten URL, sondern auch das Aktualisierungsdatum erforderlich. In diesem Fall sollte ein Ausdruck des Dokuments in die Anlagen aufgenommen werden, da die dauerhafte Verfügbarkeit nicht gewährleistet ist. Die Kennzeichnung der Zitate erfolgt entweder durch in Klammern gesetzte Quellenangaben im Fließtext oder durch Fußnoten. Wörtliche Zitate stehen in Anführungszeichen, Auslassungen und Ergänzungen werden gekennzeichnet. Für die Art und Weise des Zitierens und den Aufbau des Literaturverzeichnisses gibt es die Richtlinie DIN 1505, die verschiedene Möglichkeiten zulässt. Existieren enger gefasste Vorschriften der Schule oder Hochschule, müssen diese beachtet werden.
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