Wie bringt man Kinder dazu, Hausaufgaben zu machen?

Hausaufgaben machen: Beliebt auf der „Unbeliebt“-Topliste?

Das Thema Hausaufgaben ist, neben der Taschengeld- und Fernseh-Diskussion, ein Klassiker mit Spitzenposition in der Liste der unbeliebten Dinge. Stress für Kinder und Eltern garantiert, sozusagen. Das muss nicht sein, wenn man einige, auch ganz pragmatische Hinweise beachtet.

Ist „Dazu bringen“ eine wirkliche Hausaufgabenhilfe?

Hand auf´s Herz: „Dazu bringen“, das bedeutet im Kern schon Stress, finden Sie nicht? Da drängt sich einem förmlich das Bild vom unwilligen Kind, das von einem panischen Elternteil am Kragen zum Schreibtisch gezerrt wird, auf.

Aber auch die Vorstellung vom freiwilligen und entspannten Hausaufgaben machen halte ich für überzogen. Natürlich wäre es am allerbesten, wenn das Kind, ganz ohne Zwang seine Hausaufgaben aus lauter natürlicher Pflichterfüllung und Wissensdurst selbst erledigt. Dies ist die Idealvorstellung. Die sicherlich wiederum auch viele Eltern quält und im Stress endet.

Das Thema Hausaufgaben scheint also ein Eiertanz zu sein. Muss es aber nicht, es gibt richtig praktische Lösungsansätze, die für Kinder und Eltern Erleichterung schaffen können. Dabei ist es gut, den ganzen Tag und die ganze Schulwoche eines Kindes zu betrachten, zu ananlysieren und notfalls: zu entrümpeln!

Hausaufgaben machen: So wird’s leichter!

1

Genügend Schlaf

Ein müdes Kind hat zu wenig Antrieb und lernt einfach schlechter. Wenn ihr Kind dauermüde ist, heißt es einfach: für den Schlaf sorgen. Ein Beispiel: ein sechsjähriges Kind benötigt circa 11 Stunden Nachtschlaf, ein 10-jähriges Kind immer noch knapp 10 Stunden Schlaf. Ihr Kind bockt und guckt lieber Fernsehen? Ausschalten, und zwar konsequent. So verhält es sich mit Spielekonsolen und dergleichen auch.
2

Abend-Ritual für mehr Schlaf

Streichen Sie die Nervösmacher Nintendo und Co. vor dem Schlafengehen. Sie kennen Ihr Kind am besten: wie wäre es mit einer schönen Geschichte oder Kuscheln? Oder lassen Sie es von den Sorgen des Tages berichten. Schaffen Sie ein Abend-Ritual.
3

Zu wenig Bewegung

Auch mit zuwenig Bewegung kann Ihr Kind teilnahmslos und unmotiviert werden. Das Hirn benötigt Sauerstoff. Lassen Sie den Nachwuchs, wenn er zuwenig Bewegung hat, vor den Hausaufgaben nochmal toben, rennen und tun.
4

Zu viel Aktivitäten: Freizeitplan ändern

Genauso giftig, wie zu wenig Bewegung, ist zuviel Aktion. Montags nach der Schule Schwimmen, Dienstags Musikunterricht, Mittwochs… Und dann sollen die Kinder noch mit voller Aufmerksamkeit Hausaufgaben machen? Da hilft nur eines: eine gründliche Analyse und Aktivitäten streichen. Dabei natürlich die absolute Lieblings-Beschäftigung des Kindes ausnehmen.
5

Pausenbrot und Essen

Achten Sie auf gesunde Stullen und Pausenbrote auch während der Schulzeit. Auch ein gesundes Frühstück vor der Schule ist wichtig. Nur wer einen ausbalancierten Blutzuckerspiegel hat und genügend Nährstoffe bekommt, kann gut lernen. Damit ist ihr Kind dann weniger ausgepowert und hat genügend Kraft für die Hausaufgaben später.
6

Hausaufgaben Routinen einführen

Wenn alle oben angeführten Dinge einigermaßen laufen, dann haben Sie schon viel erreicht. Bauen Sie die Routinen aus, schaffen Sie Regeln für die Hausaufgaben: wo werden sie gemacht, wann werden sie gemacht. Und zwar immer! Betrachten Sie den ganzen Wochenplan und bestimmen Sie die Zeiten, in denen ruhige Momente möglich sein könnten. Wenn Sie feststellen: Jeden Spät-Nachmittag ist eine Stunde Leerlauf, dann sorgen Sie dafür, dass in dieser Zeit das Kind die Hausaufgaben machen kann.
7

Routine: der Schreibtisch

Der Schreibtisch sollte aufgeräumt sein und eine ausreichend große Fläche haben. Auch wenn die Verlockung groß ist, dass es in der Küche gemütlich ist, wo ja Mama gerade Abendessen kocht: das Kind sollte selbstständig und nur für sich sein.
8

Ruhe und Gelassenheit versus Schimpfen und Stress

Sind die neuen Regeln („Ich habe beschlossen, dass es ab sofort neue Regeln gibt“) eingeführt und Tag und Nacht besser gestaltet, dann wird bald Ruhe und Gelassenheit einkehren. Das Kind und die Eltern können sich auf etwas verlassen. Das ist gut!
9

Erst die Routine, dann das Vertrauen!

Feste Regeln sind eine sichere Basis, geben Vertrauen und Halt. Lebt man diese konsequent, so können einen auch außerplanmäßige Vorkommnisse nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
10

Hausaufgaben kontrollieren

Hausaufgabenkontrolle ist bei einem solchen Modell wie beschrieben bald gar nicht mehr nötig. Kind und Eltern haben die Regeln fest einstudiert und können sich aufeinander verlassen. Und das ist doch das Ziel, oder?
11

Professionelle Nachhilfe

Sollte es in einem Fach nun aber partout überhaupt nicht gelingen, dann nimmt man besser eine professionelle Nachhilfe in Anspruch. Davon gibt es mehrere Große, aber auch kleine Organisationen oder Einzelpersonen haben ihre Vorteile. Informieren Sie sich im Netz.
12

Locker bleiben bei Störungen

Bei alledem kann es immer wieder sein, dass etwas daneben geht. Sie haben doch wieder geschimpft oder ihr Kind war trotz der schönen Routine frech? Nicht aufgeben und Geduld haben. Mit dem Kind und auch mit sich selbst!
13

Lob

Kinder freuen sich über ein Lob. Klappt es mit der Routine und den Hausaufgaben besser: lassen Sie es Ihr Kind wissen, loben Sie es. Und loben Sie auch sich selbt, denn Sie haben die Hausaufgaben-Situation entschärft: Bravo!

Tipps und Hinweise

  • Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke), mit Hilfe-Chat und -Mail http://www.bke.de/
  • Arbeitskreis Neue Erziehung e.V., der Herausgeber der Eltern-und Schulbriefe http://www.ane.de/schule/schulbriefe.html
  • Familie.de über genügend Schlaf http://www.familie.de/kind/gesundheit/artikel/soviel-schlaf-brauchen-kinder
  • Eine Übersicht über Alter und Schlafbedarf http://www.kindergesundheit-info.de/fuer-eltern/schlafen/schlafen1/statistik-wie-viel-schlaf-braucht-mein-kind/
Schwierigkeitsgrad:  

10 Meinungen

  1. Ein sinniger Beitrag zu einem Thema, das auf unserm Nachhilfe News Blog und in unseren Elternberatungen auch immer ein Thema ist, welches man/frau gar nicht oft genug ansprechen kann…

  2. Ein sinniger Beitrag zu einem Thema, das auf unserm Nachhilfe News Blog und in unseren Elternberatungen auch immer ein Thema ist, welches man/frau gar nicht oft genug ansprechen kann…

  3. Ich bin jetzt Babysitter fuer 4 Junge. Ich soll Hausarbeiten zusammen machen und diese Tipps waren super! danke:)

  4. Ich bin jetzt Babysitter fuer 4 Junge. Ich soll Hausarbeiten zusammen machen und diese Tipps waren super! danke:)

  5. Interessanter Beitrag, danke! 🙂

  6. Interessanter Beitrag, danke! 🙂

  7. Bei der Lehrerin Hil,traud Prem lernten alle Kinder in 1/3 der üblichen Zeit, also in 1/2 Jahr gern und richtig Lesen & Schreiben. Hausaufgaben brauchte sie dafür nicht. Die Kinder wollten aber doch welche, weil es so gut tut, sich selbst und anderen zu zeigen, dass man es kann. Wer wollte, durfte sich bereitgelegte Blätter NEHMEN. Hausaufnahme statt Hausaufgabe.
    Als ich in der Sonderschule anfing – 2.Klasse L, Rechnen im 20er Raum – zeigte ich den Kindern in 1 Stunde, wie man Millionenbeträge addiert. Das ist 4.Klasse Grundschule. Sie konnten es alle und wollten gar nicht mehr aufhören. Freiwiliig rechneten sie zu Hause noch bis zu 10 Aufgaben mit je bis zu 10 addierten Millionenbeträgen – alles richtig. Das Grundprinzip der neuen Ich-kann-Schule für Erfolg ist PERSÖNLICHKEITSWACHSTUM geht vor Sachproblemlösung; die geht dann von ganz alleine. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

  8. Bei der Lehrerin Hil,traud Prem lernten alle Kinder in 1/3 der üblichen Zeit, also in 1/2 Jahr gern und richtig Lesen & Schreiben. Hausaufgaben brauchte sie dafür nicht. Die Kinder wollten aber doch welche, weil es so gut tut, sich selbst und anderen zu zeigen, dass man es kann. Wer wollte, durfte sich bereitgelegte Blätter NEHMEN. Hausaufnahme statt Hausaufgabe.
    Als ich in der Sonderschule anfing – 2.Klasse L, Rechnen im 20er Raum – zeigte ich den Kindern in 1 Stunde, wie man Millionenbeträge addiert. Das ist 4.Klasse Grundschule. Sie konnten es alle und wollten gar nicht mehr aufhören. Freiwiliig rechneten sie zu Hause noch bis zu 10 Aufgaben mit je bis zu 10 addierten Millionenbeträgen – alles richtig. Das Grundprinzip der neuen Ich-kann-Schule für Erfolg ist PERSÖNLICHKEITSWACHSTUM geht vor Sachproblemlösung; die geht dann von ganz alleine. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

  9. bin ganz einverstanden.zu punkt 8, gelassenheit noch: es kann helfen, einfach mal wegzugehen und nicht auf sofortigem erledigen zu beharren. tut den nerven gut!möchte noch hinzufügen: hände weg von hausaufgaben-hilfen im internet, da kann man böse abgezockt werden! ich hatte mal etwas zum thema „lernen und vergessen“ gesucht, wurde auf so einer seite fündig – und zack waren 1.500 euro in rechnung gestellt, weil sich irgendein programm bei mir eingenistet hat!was bei uns sehr motivierend ist (nicht bei hausaufgaben, aber fürs lernen allgemein) ist, wenn es am PC zu machen ist. es gibt einige wirklich gute zB englisch-lern CD-ROMs, die hervorragend programmiert sind, spaß machen, und wo die kinder fragen ob sie dami spielen dürfen! :-))

  10. bin ganz einverstanden.zu punkt 8, gelassenheit noch: es kann helfen, einfach mal wegzugehen und nicht auf sofortigem erledigen zu beharren. tut den nerven gut!möchte noch hinzufügen: hände weg von hausaufgaben-hilfen im internet, da kann man böse abgezockt werden! ich hatte mal etwas zum thema „lernen und vergessen“ gesucht, wurde auf so einer seite fündig – und zack waren 1.500 euro in rechnung gestellt, weil sich irgendein programm bei mir eingenistet hat!was bei uns sehr motivierend ist (nicht bei hausaufgaben, aber fürs lernen allgemein) ist, wenn es am PC zu machen ist. es gibt einige wirklich gute zB englisch-lern CD-ROMs, die hervorragend programmiert sind, spaß machen, und wo die kinder fragen ob sie dami spielen dürfen! :-))

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