WG gründen in Berlin: Tipps und Anleitung

Gerade in Zeiten von steigenden Nebenkosten und Mieten in der Hauptstadt ist es günstig eine WG in Berlin zu gründen, da sich die Bewohner alle Kosten teilen. Das spiegeln auch die Zahlen des Deutschen Studentenwerks und des Hochschul-Informations-System Hannover wider. So wohnen 29 Prozent der Studierenden in einer Wohngemeinschaft, 21 Prozent ziehen mit dem Partner in eine eigene Wohnung, 20 Prozent bleiben bei den Eltern wohnen, 17 Prozent können sich eine eigene Wohnung leisten und 13 Prozent ziehen ins Studentenwohnheim.

Die Wohnungssuche erweist sich jedoch in der Großstadt als sehr langwierig und anstrengend. Denn obwohl das Angebot groß ist, müssen Sie sich gegen eine Vielzahl von Bewerbern durchsetzen. Denn um eine WG in Berlin gründen zu können, benötigen Sie eine Menge persönliche Unterlagen, die Sie beim Vermieter einreichen. Wie und wo Sie am besten ein Wohngemeinschaft gründen, verraten wir Ihnen im nächsten Abschnitt. Außerdem erhalten Sie auch ein paar WG Tipps, damit das Zusammenleben mit dem Mitbewohner auch klappt.

WG gründen in Berlin: So wirds gemacht!

1

Die Unterlagen

  • Bevor Sie auf Wohnungssuche gehen, sollte Sie alle wichtigen Unterlagen beisammen haben. Das wohl wichtigste Dokument ist für die Vermieter die Schufa-Auskunft, die sie ein Mal im Jahr direkt bei der Schufa kostenlos bestellen können. Da die Bearbeitungszeit einige Wochen in Anspruch nimmt, empfiehlt es sich die Formulare rechtzeitig zu bestellen.
  • Ein weiteres bedeutsames Formular für Ihren neuen Vermieter ist die Mietschuldensfreiheitsbescheinigung Ihres alten Vermieters. Einen Vordruck des Formulars erhalten Sie im Internet. Einfach den Vordruck vom alten Vermieter ausfüllen lassen.
  • Natürlich möchte Ihr neuer Vermieter auch wissen, ob Sie in der Lage sind die Miete regelmäßig zu bezahlen. Deshalb müssen Sie Ihre Einkommensnachweise abgeben. Wenn Sie zu dem Zeitpunkt kein eigenes Gehalt nachweisen können, weil Sie gerade die Schule absolviert haben und ein Studium beginnen, müssen Ihre Eltern oder ein anderer Verwandter oder Bekannter für Sie bürgen. Der Vermieter verlangt dementsprechend eine Bürgschaftserklärung, Einkommensnachweise und Ausweiskopie des Bürgen.
  • Zur Vollständigkeit der Unterlagen geben Sie auch eine eigene Ausweiskopie ab. Nur wenn Sie alle angeforderten Unterlagen zusammen abgeben, ist die Chance größer überhaupt in die engere Auswahl des Vermieters zu kommen.
2

Die Wohnungssuche

  • Wenn Sie alle Unterlagen zusammen haben, können Sie aktiv mit der Wohnungssuche beginnen. Heutzutage findet man Immobilien vor allem im Internet. Große Plattformen wie immobilienscout24, immowelt und immonet, Immobilienbüros (z.B. Lion-Immobilien) oder auch große Berliner Wohnungsgesellschaften (z.B WBM) bieten hier Ihre Dienste online an. Bei Studierenden sind vor allem die Portale wg-gesucht und studenten-wg sehr beliebt, da dort provisionsfreie Wohnungen angeboten werden.
  • Wohnungsanzeigen finden Sie auch in den Berliner Zeitungen oder über Aushänge an der Uni, auf der Straße oder in Geschäften.

 

3

Der Mietvertrag

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben eine passende Wohnung gefunden und auch die Zusage vom Vermieter bekommen. Nun muss nur noch der Mietvertrag unterschrieben werden. Wenn Sie eine WG gründen, dann gibt es drei Arten von Mietverträgen:

  1. Es gibt einen Hauptmieter und alle anderen Mitbewohner sind Untermieter. Der Hauptmieter hat gegenüber dem Vermieter die volle Verantwortung. Das heißt, er sorgt dafür, dass die Miete rechtzeitig auf dem Mietkonto ist und haftet natürlich auch für finanzielle Schäden und Sachschäden in der Wohnung. Nur der Hauptmieter kann den Mietvertrag kündigen. Wenn das der Fall ist, müssen die Untermieter mit ausziehen. Außer der Vermieter befürwortet eine Übernahme des Mietverhältnisses.
  2. Alle Mitbewohner einer Wohngemeinschaft sind Untermieter. Hier kann nur der Vermieter entscheiden, wer ein- und auszieht. Jeder Mitbewohner zahlt seinen Mietanteil separat an den Vermieter.
  3. Die dritte und wohl beste Variante ist, wenn alle Mieter gleichberechtigte Hauptmieter sind. Das heißt, alle Bewohner werden im Mietvertrag erwähnt und kommen für jeglichen Schaden als Gemeinschaft auf.
4

Vor- und Nachteile einer WG

Vorteile:

  • Wer in eine WG zieht, wohnt sehr günstig. Denn alle Bewohner teilen sich die Miete und sonstige Nebenkosten (z.B. Telefon und Internet).
  • Jedoch sollte das WG-Leben nicht nur ein nebeneinander, sondern ein miteinander sein. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Bewohner verstehen.
  • In einer WG hat man immer jemanden zum Quatschen und man lernt schnell neue Leute kennen. Da die Freunde eines Mitbewohners auch mal zu Besuch kommen.
  • Wenn Sie in einer WG wohnen, bleibt der Haushalt nicht nur an Ihnen hängen, sondern wird unter den Bewohnern aufgeteilt.

Nachteile:

  • Es entstehen Streitigkeiten wegen finanziellen Angelegenheiten (z.B. WG-Kasse leer, Miete nicht rechtzeitig gezahlt).
  • Die Mitbewohner nehmen keine Rücksicht und sind rund um die Uhr laut, wenn Sie sich zum Beispiel auf eine wichtige Prüfung vorbereiten müssen oder schlafen wollen.
  • Ihre Mitbewohner sind Ordnungsmuffel. Das heißt sie beteiligen sich nicht am Haushalt und kümmern sich nur um ihre eigenen Belange.

Tipps und Hinweise

  • Wenn es zu Streitigkeiten innerhalb der WG kommen sollte, empfiehlt es sich über die Angelegenheiten zu reden, um sie so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Sollten sie sich jedoch untereinander nicht einigen können, müssen sie eventuell darüber nachdenken, ob es nicht besser ist getrennte Wege zu gehen.

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*