Wetter: Erste große Hitzewelle im August erwartet

Juni und Juli zeigten sich in Bezug auf hohe Sommertemperaturen teils bedeckt, aber der August könnte das wettmachen: Nach dem Abzug einer Kaltfront folgen tropische Verhältnisse.

Temperaturen bis zu 32 Grad – und mehr

Ab heute kommt der Sommer nach Deutschland! Endlich gibt es längere sonnige Abschnitte, die Temperaturen steigen je nach Region auf 27 bis 32 Grad an. Im Norden ist es mit 20 bis 24 Grad zunächst noch etwas abgekühlter.

Zur Wochenmitte wird es laut der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes zunächst noch einmal wechselhaft, vereinzelt drohen sogar Unwetter mit Gewitter und Starkregen. Spätestens ab Sonntag erwarten uns Ausläufer der derzeitigen Extremhitze aus Südeuropa, und dann wird es regenfrei und sehr warm:

Die Wettermodell sagen für Montag, den 12. August im Norden bis zu 32 Grad voraus, im Südwesten wird es sogar 37 Grad. Ab Dienstag wird es dann richtig hitzig: Das Thermometer pendelt sich dann bei 35 Grad ein, im Norden und Osten werden sogar 38 bis 39 Grad erwartet.

Hitzewellen in Deutschland: Eine neue Normalität?

In den vergangenen Jahren hat Deutschland eine Zunahme an Hitzewellen erlebt, die sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Intensität besorgniserregend sind. Diese Entwicklung steht im Einklang mit den Prognosen zum Klimawandel und stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Definition und Messung von Hitzewellen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) definiert eine Hitzewelle als eine Periode von mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Temperaturen über 28 Grad. Besonders kritisch wird es, wenn die nächtliche Abkühlung ausbleibt und die gefühlte Temperatur am Nachmittag 32 Grad oder mehr erreicht.

Rückblick auf markante Hitzewellen

Die Hitzewelle von 2003 gilt als Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung. Sie forderte in Deutschland schätzungsweise 7.000 Todesopfer. Seitdem haben sich extreme Hitzeperioden gehäuft:

  • 2015 wurde mit 40,3 Grad in Kitzingen ein neuer deutscher Hitzerekord aufgestellt.
  • 2018 erlebte Deutschland einen ausgeprägten Hitzesommer mit weitreichenden Folgen für Landwirtschaft und Natur.
  • 2019 wurde der Hitzerekord gleich mehrfach gebrochen, mit einem Höchstwert von 42,6 Grad in Lingen (später annulliert).
  • 2022 war erneut von extremer Hitze und Trockenheit geprägt.

Trends und Entwicklungen

Statistische Auswertungen des DWD zeigen einen klaren Trend: Seit den Achtzigerjahren nehmen Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen in Deutschland zu. Besonders auffällig ist, dass Regionen, die früher kaum von extremer Hitze betroffen waren, nun regelmäßig Hitzewellen erleben. Hamburg beispielsweise verzeichnete vor 1994 keine 14-tägigen Hitzeperioden mit Tagesmaxima über 30 Grad, seither treten diese jedoch häufiger auf.

Auswirkungen auf Gesundheit und Gesellschaft

Die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen sind gravierend. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke. Das Robert Koch-Institut schätzt die hitzebedingten Todesfälle für die Jahre 2018 bis 2020 auf jeweils 6.000 bis 7.500. Neben den direkten gesundheitlichen Auswirkungen belasten Hitzewellen auch die Infrastruktur. Straßen und Schienen können sich verformen, die Energieversorgung gerät unter Druck, und die Wasserversorgung wird in manchen Regionen zur Herausforderung.

Anpassungsstrategien und Prävention

Um den Folgen von Hitzewellen zu begegnen, entwickeln immer mehr Kommunen Hitzeaktionspläne. Diese umfassen Maßnahmen wie:

  • Frühwarnsysteme für vulnerable Gruppen
  • Schaffung von Kühlräumen und Trinkwasserstellen
  • Anpassung der Stadtplanung für bessere Durchlüftung und mehr Grünflächen
  • Aufklärungskampagnen über richtiges Verhalten bei Hitze

Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt diese Bemühungen und fördert die Vernetzung von Initiativen und Best-Practice-Ansätzen.

Ausblick und Klimawandel

Klimamodelle prognostizieren für Deutschland eine weitere Zunahme von Hitzewellen in den kommenden Jahrzehnten. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts könnte die Anzahl der Hitzetage pro Jahr je nach Region und Emissionsszenario um 10 bis 40 Tage steigen. Diese Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen. Gleichzeitig wird deutlich, dass Anpassungsstrategien an bereits unvermeidbare Klimafolgen unerlässlich sind.

Bildnachweis: Pixbay_2421968_YanceTAY

 

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