Wetten, Zocken, Prävention: Der Weg zum ‚Royal Crash‘

Das war beim Halbfinale des Premiere Liga-Cups zwischen dem FC Bayern und Schalke 04 mal wieder zu beobachten. Zwar konnten die knapp 40.000 Zuschauer augenscheinlich keine Plakate von Wettanbietern zu entdecken. Allerdings prangte auf den Werbebanden der Allianz Arena das Logo des Online-Game-Veranstalters europoker.net. Allein dieser Fakt zeigt meiner Meinung nach die Verlogenheit der laufenden Diskussion. Wo liegt genau die Grenze zwischen dem ungefährlichen Abschießen von Moorhühnern auf der einen und dem anrüchigen Abschluss einer Sportwette auf der anderen Seite? Welche Rolle nimmt Pokern ein, wo es ja schon traditionell um eine Menge Kohle geht, wo der Legende nach sogar Menschen bei ungünstigem Spielverlauf zum Mörder wurden. So eine ‚Sportart‘ soll kein Suchtpotential in sich bergen? Also wirklich.


So lässt sich doch eine potenzielle Spielsucht nicht bekämpfen. Um das wirkungsvoll zu tun, müssten doch auch die ausländischen Anbieter aus dem Netz – der Plattform Nr. 1 für die Spielsüchtigen – genommen werden, ein unmögliches Ansinnen. Entweder ist etwas schädlich – oder eben nicht. Die aktuellen Teilverbote und Wischi-Waschi-Lösungen lassen eine klare Linie jedenfalls nicht erkennen. Meiner Meinung nach wäre der freie Wettbewerb die bessere Alternative – der Markt wird komplett liberalisiert, jeder hat die gleichen Chancen, und das gilt im Vergleich mit den Gamebookers dieser Welt vor allem für die deutschen Anbieter. Das kann ja durchaus mit Auflagen versehen sein. Umfangreiche Kunden-Aufklärung, Einsatz-Limitierung, es gibt so viele Möglichkeiten. Mit einem Komplett-Verbot der privaten Anbieter in Deutschland hätten sich die Gerichte aber gehörig verzockt. So oder so: Die Karten im Spielmarkt müssen neu gemischt werden. Die Geber müssen nur aufpassen, dass die gezinkten nicht beim Falschen landen…

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