„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“
Was in den letzten Wochen (bis Dienstag, ca. 23.30h) allenthalben postabituriente Eventtouristen über öffentliche Plätze skandierten, wird in den Kreativstätten der Republik weiter gepflegt. Wozu? Zu Recht, denn am Wochenende nach dem Finale kicken „Schlands“ Werbe- und Mediaagenturen zum 19. Mal um den „Bauer Agency Cup“, womit der Sponsor auch benannt ist.
Wirklich erwähnenswert ist dieses Ereigenis weder aus sportlicher noch anthropologischer Sicht, es sei denn, man möchte herausfinden, bis in welches Alter und bis zu welchem Grad Klassenfahrten-Behaviourismen gelebt werden können. Und das ist auch gut so, denn während ansonsten das schnöde Volk der Depression, der großen Leere hingibt, schließlich wird Ihnen nun nicht mehr gesagt, was sie zu tun und anzuziehen haben, sieht die Werbeelite dem großen Suff entgegen – Bahn sei Dank.
Drei ewig lange Sonderzüge mit Partywagen werden aus Süden, Westen, Norden gen Osten „fahren“, solange, bis jemand die Notbremse zieht oder der Zug aus den Schienen zu springen droht, weil die Masse unter Zuhilfenahme von „Football’s coming home“ den Zug einem möbelfakta-Test bei rund 100 km/h unterzieht. Sollten Sie irgendwo zwischen München, Frankfurt und Berlin, Düsseldorf und Berlin oder Hamburg und Berlin wohnen, meiden Sie nächsten Freitag die Bahnhöfe, wenn Sie keine Lust auf Bier, Äppelwoi, Kölsch oder Jägermeister aus pump guns haben.
q.e.d.: Die Infatilität des Werbers. Wie sieht es aber mit seiner Kreativität aus. Nun dazu einfach mal einige Logos der teilnehmenden Mannschaften:
Nicht genug? OK, hier gibt’s alle samt den Links zu den Agenturen.
Ach. Wie ich gerade justamente eben erfahren habe, ist am selben Wochenende am selben Ort Love Parade sowie das Bread-and-Butter-Festival . Zufall? Naja, zum Glück bin ich angemeldet …