Es ist Ort mit strategischer und symbolischer Bedeutung: Bei der Wasserschlacht in Berlin treten die Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg gegeneinander an und kämpfen um die Vorherrschaft über die Oberbaumbrücke, die beide Staddteile verbindet.
Der Hintergrund der wüsten Kabbelei lässt sich nur erklären, wenn man die bezirkspatriotischen Gefühle Berlins kennt.
Friedrichshain und Kreuzberg sind zwei Stadtteile im Zentrum der Hauptstadt, deren Bewohner eine augenzwinkernde Rivalität zu jeweils anderen Stadtteil unterhalten.
Die Wasserschlacht in Berlin: Duell der Bezirke
Diese Rivalität entlud sich 1998 in einer ersten Gemüseschlacht. Mehr Öl in die Flammen der Auseinandersetzung wurde durch eine Verwaltungsreform gegeossen: 2001 wurden die beiden eigenständigen Bezirke zu einem zusammengefasst. Die Menschen sprechen von einer „Zwangsunion“, die beide Gebiete eingehen mussten. Viele Menschen sahen nun in der Wasserschlacht eine Möglichkeit zu klären wer der wahre Herrscher im Bezirk ist. Als Austragungsort wurde die Oberbaumbrücke gewählt, die Friedrichshain und Kreuzberg verbindet. Im Kampf erlaubte Waffen sind dabei Wasserpistolen, Wasserbomben, faules Gemüse, rohe Eier und Knüppel aus Schaumstoff.
Die Gemüse- und Wasserschlacht in Berlin: Ritual der Rivalität
Das Ziel der im Sommer ausgetragenen Schlacht ist es den Gegner über den Rand der Brücke wieder in den eigenen Bezirk zurückzudrängen. Dies gelang besonders den Friedrichshainern in den vergangenen Jahren immer wieder: Neun Mal konnten sie das Duell für sich entscheiden, auch wenn die Kreuzberger jedes Mal ebenfalls den Sieg für sich reklamierten. Dennoch meinen unabhängige Beobachter, dass Friedrichshain meist als siegreich aus dem Duell der Bezirke hervorging. Dies geschah auch dank überlegener Bewaffnung. So verfügten die Streiter für den Bezirk im ehemaligen Ostteil im Jahr 2004 der Stadt über einen selbstgebauten Wasserwerfer.
Kampfverbände und Gemüsematsch
Beim Kampf Friedrichshain vs. Kreuzberg haben sich auf beiden Seiten Verbände mit witzigen Namen gebildet. So trifft die „Wasser-Armee-Friedrichshain“ (WAF) vom östlichen Spreeufer aus auf die „Kreuzberger Landwehr“, die sich der Verteidigung des Heimatbezirks verschrieben hat.
In einigen Jahren gab es auch Kritik an der Gemüseschlacht, auch wenn es stets friedlich blieb. Die Polizei bemängelte, dass die Veranstaltung in einigen Jahren nicht angemeldet war und auch die Berliner Stadreinigung war erbost, dass sie die Straße auf eigene Kosten vom Gemüsematsch säubern müssten.
Dennoch wird die Auseinandersetzung zwischen Kreuzberg und Friedrichshain wohl auch in den nächsten Jahren weitergehen, denn schließlich geht es um die Vorherrschaft im Bezirk.
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Irgendwie Teil jüngerer Berliner Kultur- irgendwie auch eine totale Verschwendung von Energie. Ganz bestimmt aber ein weiterer Touristenmagnet.
Wem es Spaß macht…
Also die Wasserschlacht war ja schon Ende August und es wurde eigentlich auch nciht auf der Oberbaumbrücke ausgetragen, denn die Oberbaumbrücke wurde für die Leute gesperrt. Die Friedrichshainer sind dann mit der Ubahn über die Spree und haben die Kreuzberger von hinten angegriffen, allerdings mit deutlich zu wenig leuten.. kreuzberg hatte gewonnen … obwohl die polizei die brücke dann freigegeben hatte, weil es ihnen lieber war dort, als in der schlesischen Straße 😉