Der gemütliche Sonntagsausflug kann schrecklich enden, wenn das eigene Auto plötzlich in Flammen steht. Wie kann so etwas aus heiterem Himmel passieren? Und wie beugt man richtig vor? Die wichtigsten Tipps lesen Sie hier.
Auch hier gilt: Ruhe bewahren!
Jeder hat es schon oft im Kino oder TV gesehen: Ein Auto fängt Feuer und explodiert nur Sekunden später in einem riesigen Feuerball. Was auf der Leinwand so spektakulär wirkt, hat mit der Realität kaum etwas zu tun. Bricht im Motorraum ein Feuer aus, dauert es meist fünf bis zehn Minuten bis das Wageninnere ebenfalls in Brand gerät. Und selbst das hat nicht gleich eine Explosion zur Folge. Im Kino will man die Zuschauer aber nicht zehn Minuten bei einem Motorbrand zusehen lassen, bevor die Insassen des Autos in Gefahr geraten. Das würde den spannendsten Actionfilm zum Langweiler machen. So aber denken viele, dass bei Fahrzeugbrand sofort höchste Gefahr besteht und flüchten. Dabei bliebe durchaus noch minutenlag Zeit, um Unfallopfern Hilfe zu leisten. Zwar ist der Prozentsatz der Todesfälle durch Brände in Autos relativ gering, aber dennoch beläuft sich die absolute Zahl auf etwa 80 Tote pro Jahr allein in Deutschland. Brandursache sind oftmals schadhafte Kraftstoff- oder Ölleitungen aus denen es auf heiße Motorteile tropft. Ein regelmäßiger Kontrollblick in den Motorraum ist daher eine gute Vorbeugung.
Erste Maßnahme: 112 wählen – wie immer bei Feuer
Stellen Sie während der Fahrt fest, dass aus dem Motorraum Qualm austritt, bewahren Sie die Ruhe. Suchen Sie einen günstigen Platz zum Anhalten, an dem andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden. Dann heißt es Warnblinker einschalten und die Zündung aus. Alle Insassen des Autos sollten dieses dann verlassen. Als nächstes sollten Sie die Feuerwehr verständigen. Falls Sie einen Feuerlöscher zur Hand haben und einen eigenen Löschversuch starten wollen, gehen Sie dabei äußerst vorsichtig vor. Die Motorhaube nur wenig öffnen, denn der eintretende Luftsauerstoff kann zu einer Stichflamme führen. Nun mit dem Feuerlöscher kurze Löschstöße durch den Spalt abgeben. Beachten Sie, dass die Füllung kleiner Kfz-Feuerlöscher nur für wenige Sekunden reicht. Keinesfalls gegen den Wind arbeiten. Sie sollten sich vorher auch vergewissern, dass auch wirklich ein Feuer ausgebrochen ist. Handelt es sich nämlich nur um Wasserdampf, weil ein Kühlerschlauch geplatzt ist, ist die Anwendung unnötig. Im Gegenteil: Das Löschmittel selbst kann einen heißen Motor so verkleben, dass eine sehr aufwendige und kostspielige Reinigung fällig wird.
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