Was mich so alles am deutschen Gesundheitssystem krank macht

(Foto: PixelQuelle.de/cameraobscura)
– Auch die nächste Mehrwertsteuererhöhung betrifft wieder lebenswichtige Medikamente. Erstaunlicherweise gilt für Arzneimittel der normale Mehrwertsteuersatz, pornografische Schriften und Tierfutter fallen jedoch unter den ermäßigten Steuersatz. Welche seltsame Logik verbirgt sich dahinter?
 
– Die gesetzlichen Krankenkassen verbrauchen immer mehr Geld für ihre Verwaltungen. Im vergangenen Jahr sind diese Kosten von 7,64 Milliarden auf 8 Milliarden Euro gestiegen. Zum Jahreswechsel haben die meisten Vorstände dieser Kassen trotzdem ihre Bezüge drastisch erhöht [Steigende Bezüge statt sinkende Beiträge]. Im Dezember 2005 gab es in Deutschland 262 gesetzliche Krankenversicherungen, angeblich soll die enorme Anzahl von Krankenkassen den Wettbewerb stärken. Da alle gesetzlichen Krankenversicherer vergleichbare Leistungen erbringen müssen, ist das Wettbewerbsargument nur schlecht nachvollziehbar und durch die steigenden Verwaltungskosten eindeutig wiederlegt. Es geht mir gewaltig gegen den Strich, all die Vor-, Bei- und Umstände aus meinen KV-Beiträgen und in Zukunft noch zusätzlich mit Steuern zu subventionieren!
 
– Mehrbesitzverbot für Apotheken. Apotheker dürfen nur bis zu vier Apotheken besitzen. Wozu ist das gut, würde nicht der Wettbewerb durch große Apothekenketten verschärft? Müssen gerade diese klassischen Freiberufler vor freiem Wettbewerb geschützt werden? Und warum werden in Deutschland 27 Apotheken pro 100.000 Einwohner benötigt?
 
– Warum wird in Deutschland die gleichen ärztliche Handreichungen unterschiedlich hoch vergütet? Ein Verfahren das Ungleichbehandlung und unnötige Behandlungen honoriert. Privatversicherte werden in unserem System zu bevorzugten Kunden, an ihnen wird jede denkbare Leistung exzerziert die der Leistungskatalog hergibt. Sie zahlen das 2,3-fache von Kassenpatienten für persönlich erbrachte Leistungen und das 1,8-fache für technische Leistungen. Ärzte und Patienten werden durch diese Absonderlichkeit gleichermaßen  ungerecht behandelt.In strukturschwachen Gebieten mit niedrigem Privatversichertenanteil haben die niedergelassenen Ärzte deutlich geringere Einkommen als in Städten wie Köln oder München……
 
– Warum bekommt der GKV-Patient keine Abrechnung über die vom Arzt erbrachten Leistungen? Wahrscheinlich ist er intellektuell nicht in der Lage zur Rechnungsprüfung, zumindest wenn er die Rütli-Hauptschule in Berlin-Neukölln besuchen durfte….
 
Die Liste Absonderlichkeiten ließe sich noch beliebig verlängern, erhebt also nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Selbstverständlich lasse ich mich gerne durch Fachleute von der Sinnhaftigkeit der oben beschriebenen Umstände überzeugen!
 




Die Chefarztfrau

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