Wacken: Harte Fakten zum härtesten Musikfestival der Republik

Das Wacken Open Air ist das größte Heavy-Metal-Festival der Welt, rund 85.000, zumeist schwarz gekleidete Fans der harten Klänge werden auch in diesem Jahr die beschauliche Gemeinde Wacken in Schleswig-Holstein fluten und eine Wochenende lang eine gigantische Musikparty feiern. Hier kommen die wichtigsten Fakten zum Pflichttermin für alle Metalheads und Headbanger.


Den Pflichttermin am ersten Augustwochenende des Jahres wahrzunehmen wird allerdings von Jahr zu Jahr schwieriger. Waren die 75.000 Tickets für W:O:A, so die Eigenschreibweise des Festivals, 2014 nach zwei Tagen ausverkauft, ging in diesem Jahr bereits nach zwölf Stunden nichts mehr. Wacken ist damit zum zehnten Mal in Folge ausverkauft.

Vom privat organisierten Konzert zum Mega-Festival

Das erste Wacken fand 1990 vor kaum 800 Besuchern statt, sechs Bands aus Deutschland bildeten das Line-up. Die beiden Veranstalter, die Wackener Musiker und Freunde Thomas Jensen und Holger Hübner, organisierten das Festival privat. Die erste große Veränderung gab es 1992, als mit Saxon und Blind Guardian erstmalig zwei international bekannte Gruppen auftraten. Heute kommt der Großteil der Bands aus dem Ausland – wie auch etwa ein Drittel der Besucher. In den vergangenen Jahren waren es jeweils rund 85.000 Menschen, 75.000 von ihnen zahlende Besucher.

Das Bier fließt in Festival-Strömen

Die Festivalbesucher sind berühmt-berüchtigt für ihren Bierdurst, mehr als fünf Liter gönnt sich im Schnitt jeder Zuschauer. Rund 100.000 Liter Gerstensaft werden während des Festivals ausgeschenkt, noch einmal doppelt so viel Bier bringen die Besucher selbst mit.

Bierkonsum geht auf die Blase, in Wacken stehen rund 1.000 Toiletten zur Verfügung. Außerdem gibt es 150 „Metal Mobile WCs“ – Miettoiletten, die Festivalbesucher exklusiv für sich mieten können und die wie die Tickets im Nu vergriffen waren. Für die Körpereinigung sind rund 500 Duschen aufgestellt.

Während des Festivalwochenendes sind in Wacken etwa 300 Polizisten im Einsatz, ansonsten gibt es in der Gemeinde lediglich drei Beamte. Rund ein Fünftel der Cops ist in zivil unterwegs – in erster Linie, um den organisierten Diebsbanden auf die Schliche zu kommen, die auf dem Festivalgelände ihr Unwesen treiben. Gewalt ist dagegen kein Problem beim Wacken-Festival, 2013 wurden gerade mal 13 Fälle von Körperverletzungen aktenkundig.

Alle Regler auf Anschlag…

Laut und schmutzig – das ist Heavy Metal, und dementsprechend gibt es bei dem Festival ordentlich was auf die Ohren. Lautstärken von 120 Dezibel und mehr sind an der Tagesordnung – das ist in etwa so laut, als wenn ein Kampfjet in 100 Metern Entfernung an einem vorbeidonnert. Der Gerichtstreit, den drei Anwohner 2013 wegen der Lautstärke angestoßen hatten, wurde glücklicherweise bereits vor der 2014er Ausgabe des Festivals außergerichtlich beigelegt. Es darf also weiter in voller Lautstärke gerockt werden. Den Job übernehmen in diesem Jahr unter anderem Judas Priest, Dream Theater, Rob Zombie, Running Wild, Queensryche, U.D.O., Sepultura und New Model Army. Liebe Metal-Fans, es ist gerichtet…


Fotonachweis: Thinkstock, 490455903, iStock, MichaWolf

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