(Bild: Screenshot www.bundestrojaner.zenzizenzizenzic.de/
Zwei Langzeitarbeitslose entwickelten das Programm in Rekordzeit. Insider sprechen von einem regelrechten Husarenstreich des digitalen Volkssturms. Kurz stand die Software sogar zum Download online. Nun hat das BKA reagiert und die Seite aus dem Netz genommen. Insider vermuten Kompetenzstreitigkeiten zwischen Bundesinnen- und Verkehrministerium.
"Der Bundestrojaner überwacht Ihren Computer rund um die Uhr und meldet … Zögern Sie deshalb nicht, laden Sie noch heute den Bundestrojaner herunter …" soweit der Text der abgeschalteten Website.
Ach, das wäre doch was gewesen: Das Verkehrsministerium und die Arbeits-Agentur sorgen direkt und gratis für unsere Datensicherheit. Womöglich liest gar Minister Tiefensee meine Mails persönlich, bewahrt mich vor Spam und schlechten Nachrichten? Aber nein, alles nur geträumt. Die Rundumüberwachung ist weiterhin ein Privileg der politischen Elite [Endlich mehr Sicherheit im Parlament].
Für den schutzbedürftigen Normalbürger bleibt die innovative Software unerschwinglich. Obwohl die vom BKA budgetierten 200.000 Euro Entwicklungskosten durch die TFT (Task Force-Tiefensee) eingespart wurden, will das Innenministerium seine Urheberrechte kommerziell verwerten. Die freigewordenen Mittel werden für die Verwaltung der Lizenzrechte verwandt. Dafür sollen aber gleich 2 (In Worten: „Zwei") Arbeitsplätze geschaffen werden. Experten rechnen daher mit einer weiteren Belebung der Binnenkonjunktur.
Die Chefarztfrau
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Na, ich glaube, da hat jemand ein echtes Problem – ich mache mir inzwischen ernsthafte Sorgen um die psycho-soziale Kompetenz und Gesundheit von Hr. Tiefensee. Oder hat er bzgl. einer zukünftigen Gesundheitsreform auch eine Ermächtigungsgrundlage? Gruß“weißnichts“
Unser Agenda 2010 vorantreiben. Es bleiben nur noch einige Monate…bis zum Genusssssssss
Sehr zu empfehlen ist auch „Scheidungskindern helfen“ aus dem Juventa Verlag.
Einmal was anderes und komisches.Aber wenn die Pläne von Schäuble wirklich umgesetzt werden wirds wohl nicht mehr so lustig sein
Wohlfeile Lebenshilfe für minderjährige Scheidungsopfer (Do van Ranst, Morgen ist er weg)
In den fünf Besprechungen, die Mitte März 2009 im Internet zu diesem Buch zu finden sind, äußern sich vier sehr positiv: daß es eine „einfühlsame, leise Geschichte “ (Amazon) sei, „verspielt und tiefsinnig zugleich“ (FAZ.net), „leise und ganz auf Augenhöhe (der) Leserschaft“ (Kinderbuch-Couch), begleitet von „klaren, zarten Illustrationen, sehr einfühlsam“ (Kinderbuch-Couch) respektive „kleinen, poetischen Aquarellen“ (titel-magazin).
Wie paßt dieser ästhetisierende Umgang mit dem Thema Scheidung zu dem Leiden von über einer Million Kindern, deren Zahl Jahr für Jahr um weitere 90.000 wächst (noch nicht mitgezählt die Kinder, deren Eltern unverheiratet zusammengelebt hatten) und die in der Mehrzahl schwer an der Trennung ihrer Eltern und den dann folgenden Auseinandersetzungen zu tragen haben? – Das paßt nur deshalb, weil der Autor sich eine Geschichte ausgedacht hat von einem Vater, der aus beruflichen Gründen (er ist Naturfotograf, Spezialgebiet Vögel) still und am Ende praktisch inexistent geworden ist. Da fällt es Lena (11) natürlich schwer, traurig zu sein, daß „er morgen weg ist“. Und als der Vater an seinem letzten (!) Tag plötzlich doch noch mit ihr und ihrem siebenjährigen Bruder (zum ersten Mal?) spielt – wie schön für Lena [bitte kursiv] und [Ende] Leser, daß seinem Auszug auch noch ein positiver Aspekt abgewonnen werden kann, nämlich „Raum für Hoffnung“ (Kinderbuch-Couch).
Wie kommt es, daß die vier Rezensenten (kritisch hingegen: Eltern Blog) von einer so wenig realistischen Geshichte derart begeistert sind? – Man kann geradezu ihre Erleichterung spüren, daß die Geschichte „keine(m) schuld gibt“ (titel-magazin), denn man weiß ja: der Verlust eines Elternteil ist „kein Schicksalsschlag, es ist nichts anderes als traurige Normalität“ (FAZ.net). Diese Einstellung hilft natürlich sehr, Fragen nach der gemeinsamen Verantwortung der Eltern für ihre Kinder zu vermeiden. Sie läßt sogar übersehen, wie brutal diese Geschichte mit dem ‚Kindeswohl‘, das bekanntlich ‚im Mittelpuntkt steht‘, tatsächlich umgeht: Die Eltern holen sich keine Hilfe von außen; sie entscheiden über die Köpfe ihrer Kinder hinweg über das Ende ihrer gemeinsamen Familie und verkünden ihre Entscheideung beim Frühstück; Lenas Widerspruch (Seite 52: „Dann bleib doch einfach hier.“) ist selbstverständlich zwecklos.
Fazit:Dieses Buch ist auf keinen Fall für Kinder empfehlenswert, da die hier erzählte Geschichte ihren Schmerz nicht ernst nimmt. Ob es „ein tolles Trennungsbuch – für Erwachsene“ (Amazon) ist, mögen diese selbst entscheiden.
Michael Roeder