Vanquish im Spieletest für die XBox 360: Action vom Feinsten!

Die Russen sind Schuld: Story von Vanquish

Wir schreiben das Jahr 2111 und der russische General Zaitev hat San Fransisco mit einer Mikrowellen-Waffe aus dem Orbit beschossen, was die meisten Bewohner nicht überlebt haben. Kurz nach dem Angriff stellt Zaitev der US-Regierung ein Ultimatum: Bedingungslose Kapitulation innerhalb der nächsten Stunden oder es findet ein weitere Angriff statt – das nächste Ziel: New York.

Für die US-Regierung kommt eine Kapitulation natürlich nicht in Frage und sie startet einen Angriff auf den General und seine Roboter-Armee. Um Zaitev zu besiegen wird aber auch die Unterstützung des Wissenschaftlers Professor Candide benötigt, der dummerweise von selbigem General entführt wurde. Ihr übernehmt die Rolle des DARPA-Agenten Sam Gideon und versucht genannten Professor zu retten und dem Russen den Tag zu versauen.

Natürlich ist das Amerika-gegen-Russland-Szenario schon ziemlich abgedroschen, was aber dem Spiel aber definitiv nicht schadet. Generell gibt sich die Story im Verlauf des Spiels sogar ziemlich wendungsreich. So kommen auch Themen wie Energie- und Lebensmittelknappheit oder Korruption im Weißen Haus vor. Man hat auch versucht die Story mit Unterhaltungen zwischen den Charakteren etwas voranzutreiben, was leider nicht richtig funktioniert hat – dafür aber der Atmosphäre dient.

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Die Augmented Reaction Suite

Bevor mit der eigentlichen Kampagne startet, wird euch ein Tutorial angeboten, welches aber keine Pflicht ist. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, da man alles wichtige im Umgang mit Sams Anzug lernt – außerdem gibt es einen Erfolg.

Wer schon mal Gears of War oder einen vergleichbaren Third-Person-Shooter gespielt hat, sollte mit der Steuerung und dem Deckungssystem schnell klarkommen. Die Besonderheit liegt bei Vanquish im Slyde, der durch drücken von LB ausgelöst wir, und der Slowmotion. Beim Slyde begibt sich Sam auf seine Knie und rast mit einem wahnsinnigen Tempo über den Boden. Wird der Anzug dabei überhitzt, brauch er erst etwas Zeit um wieder einsatzbereit zu sein. Die Slowmotion ist ja allseits bekannt und kann manuell durch drücken von „Ausweichen“ + LT ausgelöst werden oder automatisch wenn man zu viel Schaden genommen hat. Beides funktioniert absolut perfekt und macht einen unglaublichen Spaß.

Die Augmented Reaction Suite, so die Bezeichnung des Anzuges, kann neben den Standardwaffen,Sturmgewehr, schweres Maschinengewehr und einer Pumpgun, auch Waffen von Gegnern aufnehmen beziehungsweise replizieren. Dabei kann der Anzug aber maximal drei Waffen gleichzeitig speichern. Wollt ihr trotzdem eine weiter Waffe aufnehmen, müsst dafür eine andere ablegen, äh! ich meine: Einen Speicher im Anzug frei machen. Die Waffen können durch aufsammeln der grünen Display-Tafeln in den Leveln nachhaltig verbessert werden – was ihr später auch dringend braucht.

Der Boss und die KI

Nach einem wirklich imposanten Video, das sich sicherlich mit großen SciFi-Filmen messen kann, seid ihr gemeinsam mit ein paar Marines und eurem Begleiter Captain Burns in der Weltraumkolonie SC-01-Providence gelandet. Bereits nach den ersten Schusswechseln merkt man, dass es endlich mal wieder eine gute KI in ein Spiel geschafft hat. Eure Kameraden unterstützen euch sinnvoll und nehmen Gegner selbstständig unter Beschuss oder ziehen das Feuer auf sich, damit ihr freie Bahn habt. Rettet ihr einen eurer Begleiter, gibt es als Dankeschön Granaten oder Munition. Aber auch die Gegner agieren wirklich clever und versuchen euch zum Beispiel zu umgehen. Apropos Munition: Bemannt ihr ein Geschütz oder einen feindlichen Mech, so steht nur eine begrenzte Anzahl an Munition zur Verfügung – was mit sehr gut gefallen hat und man nicht einfach alle Gegner weg pusten kann wie in so manch anderem Spiel. Einfach ist im Spiel übrigens nicht viel. Der Schwierigkeitsgrad ist ziemlich hoch und sorgt selbst auf niederen Stufen schnell mal zu Frust. Da kann es schon sein, dass man einen Boss-Kampf ein paar mal wiederholen muss bevor man ihn gewinnt.

Die Boss-Fights sind ein weiteres Highlight im Spiel und wirklich anspruchsvoll und toll gemacht. Den ersten bekommt ihr bereits nach der ersten viertel Stunde serviert. Ein riesiger spinnen-artiger Mech frisst sich durch den Boden der Raumstation und schießt mit Raketen und Lasern auf euch. Die Schwachstellen der Maschine sind zwar markiert und extrem leicht zu erkennen, aber das hilft euch nicht wirklich. Nur mit der richtigen Waffe und einem perfekten Timing schafft ihr es den Mech zu bezwingen. Im Laufe des Spiels trefft ihr noch auf die unterschiedlichsten Arten von Boss-Gegner und es wird einige an Abwechslung geboten. Einer der späteren Gegner ist ein Roboter-Wurm der wahnsinnig schnell ist mich einiges an Nerven gekostet hat.

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Viele Seiten einer Raumstation

Nachdem ihr zu Beginn des Spiels die Weltraumkolonie betreten habt, verlasst ihr sie auch nicht so schnell wieder. Abwechslung wird trotzdem geboten. Ihr kämpft in Hangarn und dunklen Tunnel ebenso wie in futuristischen Städten, Casinos, auf einer Magnetschwebebahn oder in einem Botanischen Garten. Bei letzterem fühlt man sich wie im Dschungel und die Atmosphäre ist wirklich gelungen.

Neben der guten KI und dem hervorragenden Gameplay macht auch die Präsentation einen super Eindruck. Die Grafik bewegt sich durchweg auf einem hohen Niveau. Besonders beeindruckt haben mich die Explosionen und vor allem die daraus resultierende Druckwelle – echt Wahnsinn.

In Vanquish hat man immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Während ihr den roten Robotern auf die Helme gebt, kann es schon mal passieren, dass ein riesiger Raumkreuzer direkt neben euch abstürzt. Die Atmosphäre im Spiel stimmt absolut und man wird über die komplette Kampagne ausgezeichnet unterhalten.

Jedes Spiel hat auch negative Aspekte, wobei die bei Vanquish nicht weiter stören. Das gibt es die Kampagne mit knapp 10 Stunden Spielzeit und keinen Multiplayer. Die Level sind alle linear aufgebaut und lassen dem Spieler nicht all zu viel Möglichkeiten. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades schnell Frust aufkommen kann und Neueinsteiger sicherlich überfordert sind. Wer mal gar nicht weiterkommt, kann der Schwierigkeitsgrad auch während des Spielens über das Options-Menü runter stellen, was sich aber auf die Erfolge auswirkt.

Mein Fazit

Endlich mal wieder ein anspruchsvolles Action-Spiel, das fast alles richtig macht. Besonders erfreut bin ich über eine wirklich gute KI im Spiel, was ich bei so manch anderem Spiel in letzter Zeit bitter vermisst habe. Vanquish konnte mich von der ersten bis zur letzten Minute fesseln und so einige Male dachte ich, dass mein XBox360-Controller gleich das Glühen anfängt. Super Spiel.

Weiterführende Links

http://www.sega.de/vanquish/

Keine Meinungen

  1. Vielen Dank für die hilfreichen Tipps, beim nächsten Plattfuß werden wir es mit der Dichtmasse ausprobieren!

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