Die Karriere vorantreiben, die Familie zusammenhalten, Freunde treffen und dann noch Kinder kriegen. Hört sich irgendwie alles andere als idyllisch an, vor allem dann nicht, wenn ein Kinderwunsch nicht nur Erfüllung, sondern Zwang ist.
Kinderwunsch: Erfüllung als Optimum
Ein Kind ist die Krönung einer Beziehung, Frucht der Liebe…man kennt das. Ja und wirklich: Kinder sind toll, aber muss deswegen jeder welche haben? Es herrscht ja dieses Bild vor in unserer Gesellschaft: Irgendwann, spätestens mit Anfang 30, sollte man einen Kinderwunsch haben. Genau, man „sollte“, aber was, wenn man den nur hegt, weil es eben so ist, dass man irgendwann Kinder bekommt. Weil man sich ja fortpflanzen und eine Spur hinterlassen muss auf dieser schönen Welt. Manche Menschen treibt der Kinderwunsch, der oft genug nicht gänzlich der eigene ist, in schiere Paranoia: Es gibt Frauen die denken, es gehöre zur Pflicht eines weiblichen Menschen, zu gebären und so den Erhalt zu sichern.
Ist kein Kinderwunsch schlimm?
Nein! Wir hegen dieses abnormen Horror, irgendwann alt und allein in einem kargen Zimmer zu sitzen. Niemand besucht uns, denn wir haben keine Kinder. Karriere, ja, die hatten wir. Freunde und Partys? Zur Genüge! Aber irgendwann wurden die Freunde Väter und Mütter und wir eben nicht.
Die Lösung, statt Erfüllung eines eigenen Kinderwunsches – mehr Arbeit, mehr Karriere, mehr Geld, mehr Urlaub, mehr Zeit und mehr Sex. Weniger graue Haare und vielleicht auch weniger Glück an der einen Stelle (Baby läuft, Baby sagt Mama, macht AA, Ärger und Abitur…). Dafür mehr Glück an anderer Stelle (Urlaub auf Tahiti, Vierzigster im Luxushotel, Wohnung mit weißem Sofa und antiken Sesseln). Ein unerfüllter Kinderwunsch kann andere Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Es ist nicht schlimm, keine Kinder zu kriegen und dafür ab und an mal die der Freunde zu verwöhnen. Schlimmer ist ein Kinderwunsch, der Kinder produziert die nur deswegen gewollt sind, weil die Gesellschaft es von uns erwartet.