UMTS: Überlebensguide für den Tarifedschungel

1. Zusatzoption oder Einzeltarif?

Die erste Frage stellt sich: Bucht man UMTS als Zusatzoption zu einem bestehenden Handyvertrag dazu oder nimmt man einen Einzeltarif? Das geht durchaus, man kann sich sogar nur auf Daten beschränken und auf das Telefonieren ganz verzichten. Das ist besonders dann interessant, wenn man sein Laptop entsprechend aufrüsten will.

2. Wie intensiv ist die Nutzung?

Je nachdem, wie stark man UMTS nutzt, gibt es derzeit drei Klassen von Tarifen:

  • Die Einsteigertarife mit sehr niedriger Grundgebühr, dafür aber geringem Inklusivvolumen und teils heftigen Preisen pro verbrauchtem Megabyte. Für fünf Euro im Monat ist man hier schon dabei. Das ist wohl mehr zum "Anfixen" gedacht…
  • Die Normaltarife kosten so ab 20 Euro im Monat extra und bringen beispielsweise 200 MB Volumen mit. Das klingt für einen DSL-Surfer nicht viel und ist daher auch vor allem für die gelegentliche Nutzung gedacht, beispielsweise zum Lesen von Weblogs, Bearbeiten von E-Mails etc. Dafür reicht es allemal – naja, sollte es jedenfalls. Man kann auch noch 400 MB bekommen, die kosten dann aber gleich schon 35 Euro.
  • Profitarife für ca. 50 Euro. E-Plus ist dabei der einzige Anbieter, der eine echte Flatrate hat. Also egal, was man mit seinem UMTS-Zugang anstellt, man bezahlt als Zusatzoption immer nur 39,95 Euro im Monat. Bei der Konkurrenz sieht es anders aus, die versuchen ihre Tarife mit fünf Gigabyte Volumenbegrenzung als "Quasi-Flatrate" unters Volk zu bringen. Für mich ein Fall für den Verbraucherschutz. Denn: Es mag ja sein, dass die meisten Kunden tatsächlich nicht mehr als fünf Gigabyte pro Monat verbrauchen, nur ist der Tarif deshalb noch keine Flatrate. Aber darum sollen sich andere kümmern.

3. Volumen- oder Zeittarif?

Wie auch im DSL-Bereich scheinen die Volumentarife die Oberhand zu gewinnen. Das Praktische an Ihnen: Man muss sich nicht immer ein- und wieder ausloggen, wenn man auf einer Internetseite etwas lesen will. Bezahlt wird nur, wa abgerufen wird, die Zeit ist irrelevant. Für UMTS halte ich das auch für eine intelligente Idee, denn in der Regel wird man keine großen Datenmengen abrufen, aber eben doch einiges Lesen wollen.

4. Stolperfallen

Aufpassen sollte man, dass die Volumentarife oftmals in 100-KB-Blöcken abgerechnet werden. Das heißt: Wer 101 KB verbraucht, bezahlt 200 KB. Das ist für die Anbieter eine günstige Möglichkeit, die Preise nach außen hin kleiner zu machen, als sie in der Praxis dann sind. Ich sag mal so: Die Kunden wollen es so. Alle gucken auf den Preis und merken gar nicht, dass sie reingelegt werden. Rechnen können die meisten nicht, was man ja zum Höhepunkt der "Teuro"-Hysterie sehr schön bemerken konnte. Aber ich schweife ab.

Die andere Stolperfalle ist, dass UMTS weit davon entfernt ist, flächendeckend zu sein. Und wie man liest, soll es auch dabei bleiben. Die Ballungsgebiete Deutschlands sind angeschlossen, alles andere ist zu teuer, also unterbleibt es. Immerhin hat T-Mobile unterdessen sein herkömmliches D-Netz soweit aufgerüstet, dass hier auch Fast-UMTS-Geschwindigkeit erreicht wird (Stichwort: EDGE). Im gleichen Atemzug wurde UMTS so aufgebohrt, dass es theoretisch so schnell wie ein normaler DSL-Anschluss ist (Stichwort: HSDPA).

5. Fazit

UMTS und die anderen Angebote fürs mobile Internet sind an sich cool. Aber die Preise schrecken mich derzeit noch massiv ab. Zudem ist die technische Seite nur teilweise befriedigend. Reist man beispielsweise per Zug, kann man UMTS getrost vergessen. Auch der Übergang von UMTS in eines der herkömmlichen Handynetze klappt nicht so, wie es die Anbieter versprechen.

Kurz gesagt: Ich will für Schwerine eine WIMAX-Wolke und sonst nix.

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Keine Meinungen

  1. Fast genau 1 Jahr später hat sich einiges am UMTS Markt getan. Mittlerweile gibt es eine UMTS Flatrate mit HSDPA (7,2 Mbit/s) für 39,95 Euro monatlich. Im Vergleich zum Jahre 2006 hat sich ordentlich was getan. Zum Vorteil für den Nutzer.Viele Grüße

  2. Zu: „Die andere Stolperfalle ist, dass UMTS weit davon entfernt ist, flächendeckend zu sein. Und wie man liest, soll es auch dabei bleiben. Die Ballungsgebiete Deutschlands sind angeschlossen, alles andere ist zu teuer, also unterbleibt es. Immerhin hat T-Mobile unterdessen sein herkömmliches D-Netz soweit aufgerüstet, dass hier auch Fast-UMTS-Geschwindigkeit erreicht wird (Stichwort: EDGE). Im gleichen Atemzug wurde UMTS so aufgebohrt, dass es theoretisch so schnell wie ein normaler DSL-Anschluss ist (Stichwort: HSDPA).“

    Tja, da können wir wohl bald einen ganzen Roman zu schreiben. Wir sind unterdessen zu modernen Wünschel-Routen-Gängern geworden. Nur: wir suchen keine Wasseradern. Sondern Mindestens fünf Balken EDGE. Denn als Betreiber eines Internet-Portals sind wir manchmal zwei bis drei Wochen im Monat auf Tour quer durch Deutschland. Die Seite muss trotzdem klappen. Deshalb sind wir auf mobiles Internet angewiesen. Was wir da erleben, könnt ihr auch hier lesen: http://www.klick-germany.de/blog

    Jana Schütze

  3. Und wieder einige Zeit später hat sich natürlich wieder einiges getan auf dem UMTS Markt. Es gibt supergünstige UMTS Flatrates und echt gute Angebote von den Anbietern. Aber ich denke, dass es noch weitergehen wird! Die Preise werden weiterhin fallen! Spannend wird es mit dem neuen Thema LTE.

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