Eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie besagt, dass die Bürger Europas sich mehr um die wirtschaftliche Situation auf ihrem Kontinent als um den Klimawandel sorgen.
Vom ersten auf den dritten Platz
Stimmungswandel in den letzten vier Jahren: 2011 noch war der Kampf gegen den Klimawandel für viele Bürger Europas das dringlichste Anliegen – heute ist es die Sorge um die Wirtschaft der Region. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS, die von der Europäischen Kommission beauftragt wurde. Demnach ist der Kampf gegen negative Klimaveränderungen, die durch den Menschen verursacht werden, an die dritte Stelle gerückt. An zweiter Stelle steht die Bekämpfung von Armut, Hunger und die Sicherung sauberen Trinkwassers, und Platz Eins wird von der Verbesserung der wirtschaftlichen Gesamtlage besetzt.
Verantwortlich: Die Krisen der letzten Jahre
Für diesen Meinungswandel machen die Marktforscher die Wirtschaftskrisen der letzten Jahre, die vor allem Länder wie Griechenland, Zypern, Spanien oder auch Irland getroffen haben, verantwortlich. Dass viele Europäer heute die die Schaffung von neuen Jobs für dringlicher als den Klimaschutz erachten, dürfte den nationalen Regierungen in die Hände spielen, die ohnehin kein oder nur wenig Interesse an der Erreichung neuer Klimaziele haben. In diesen Tagen treffen sich die Umwelt- und Energieminister der 28 EU-Staaten, um sich über die europäischen Klimaziele bis zum Jahr 2030 zu einigen. Viele der Länder, beispielweise aus Osteuropa, deuten bereits jetzt an, sich in punkto Klimaschutz nicht mehr so engagieren zu wollen wie in der Vergangenheit.
Die Perspektiven für den Klimaschutz sind also im Moment eher skeptisch zu sehen.
Foto: Thaut Images – Fotolia
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