Tulpen – Blumenpracht in allen Faben des Regenbogens

Die Tulpe (Tulipa) gehört zur Familie der Liliengewächse. Ursprünglich stammt sie aus dem Orient, wo sie zu den traditionellen Lieblingsblumen der Sultane zählt. Ihren Namen soll sie auf Grund ihrer Form und der Ähnlichkeit zu einem Turban erhalten haben.

Der flämische Edelmann Ogier Ghislain de Busbecq brachte im Jahre 1554 die ersten Tulpenzwiebeln aus der Türkei nach Europa mit und übergab sie dem Botaniker Prof. Carolus Clusius, der sie in die Erde des Botanischen Gartens in Leiden einpflanzte. Von Holland ausgehend, kam es daraufhin zu einer regelrechten Tulpenmanie. So wurden allein für eine Zwiebel der inzwischen ausgestorbenen Sorte „Semper Augustus“ bis zu 13000 Gulden gezahlt. Im Vergleich sei erwähnt, dass das Jahresgehalt eines einfachen Zimmermanns nur etwa 250 Gulden betrug.

Die Tulpe, die zu den ausdauernden Pflanzen zählt, erreicht eine Wuchshöhe von 10 – 60 cm und blüht je nach Sorte zwischen Februar und Juni. Die Blütenfarben können über weiß, rosa, rot, gelb und orange bis blau und sogar schwarz variieren. Zudem gibt es gefüllte, gestreifte oder farbig geflammte Blüten. Von den ca. 3500 existierenden Sorten werden allein in den Niederlanden, dem weltgrößten Tulpenexporteur, 1200 Sorten auf über 9500 Hektar Anbaufläche kultiviert.

Die Tulpe im heimischen Garten

Tulpenzwiebeln pflanzt man im September, einige Wochen vor dem ersten Bodenfrost an einem sonnigen oder halbschattigen Ort am besten in einen guten Lehmboden ein.

Mit ihrer stumpfen Wurzelseite nach unten werden die Zwiebeln in Pflanzlöcher von ca. 18 cm Tiefe und einem jeweiligen Abstand von 10 cm gesetzt. Die Löcher füllt man anschließend mit Erde auf und wässert diese. Feuchtigkeit ist von Nöten, damit die Zwiebeln noch vor dem Winter ihre Wurzeln ausbilden können. Allerdings muss man unbedingt darauf achten, dass die Tulpenzwiebeln nicht zu viel Wasser abbekommen, da sie sonst faulen. Ein entwässernder Boden oder das Pflanzen an leichten Abhängen kann hier Abhilfe verschaffen.

Aufgepasst werden muss auch auf die Schädlinge der Tulpe, wie z.B. Eichhörnchen, die vom Geruch der frischen Zwiebel angelockt werden und diese wahrscheinlich aus dem Boden ausgraben wollen. Kaninchendraht, mit dem man die Beete überspannt, bietet einen effektiven und günstigen Schutz. Aber auch die sich durch die Erde grabenden Wühlmäuse und Maulwürfe zählen die Tulpe, wie auch alle anderen Zwiebelblumen, zu ihren Leibspeisen. Hier helfen unter anderem Abwehrpflanzen wie Kaiserkronen oder die Benutzung spezieller Pflanzkörbe, die mit ins Erdreich eingegraben werden.

Nach dem ersten Frost, wenn der Boden hart ist, sollte er mit Mulch bedeckt werden, der erst wieder im Frühling, wenn die Triebe bereits 3 – 6 cm hoch sind, entfernt wird. Wenn die Blüten verwelkt sind, düngt man und schneidet die Blüten ab, damit die Zwiebeln Kraft tanken können. Die Blätter bleiben für die Nährstoffanreicherung jedoch unbeschnitten.

Im Sommer beginnt die Phase des eigentlichen Hauptwachstums, wie sie von Fachleuten bezeichnet wird. Der Energiefluss kehrt sich nach unten zur Wurzel, wo sich neben der Mutterzwiebel neue Zwiebeln bilden, die im kommenden Jahr wieder Tulpen wachsen lassen.

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