Kaum aus dem Kurzurlaub zurück entdeckte ich in meinem
Feedreader die etwas seltsame Nachricht, dass der neue Golf-SUV auf den
Kunstnamen Tiguan hören soll. Eine Mischung aus Tiger und Leguan. Dazu fällt
mir ja nur herzlich wenig ein, außer: meine Güte, wer kommt denn auf eine so
dumme Idee?
Die Antwort ist relativ schnell zu finden: VW und die Perversion
einer Schwarmintelligenz – eine Abstimmung von AutoBild-Lesern. VW hatte fünf
Namen vorgegeben – Tiguan, Nanuk, Namib, Rockton und Samun. Und wenn man diese
fünf Namen liest, dann sitzt man erstmal mit wirklich großen Augen davor, denn
wirklich stimmig scheint keiner zu sein.
Gab es denn nicht noch einen Ballsport oder einen
Wüstenwind, den man benutzen konnte? Wie wäre es denn mit Golf Country? Da
hatte man doch schonmal einen kleinen, wirklich netten und gerade in bergigen
Regionen auch beliebten Geländegolf. Aber eigentlich hat man bei VW die Schiene
der nachvollziehbaren Namen ja bereits mit Sharan, Touareg, Phaeton und Eos
verlassen und schlingert nun mit dem Tiguan komplett in eine Welt, in der man
die Namen auch aus dem Herr der Ringe oder dem Necronomicon entnehmen könnte.
Kleiner Einschub: Was man dabei nicht vergessen darf: solche
Dinge passieren in dem Jahr, in dem sich die Lieferung der Käfers an die
Händler zum 60ten Male jährt.
Da wohl mit dem Tiguan aber noch nicht Schaden genug
angerichtet ist, plant man bei VW die ja auch äußerst erfolgreiche R-Klasse von
Mercedes mit einem Konkurrenten zu versorgen und zwischen Passat und Phaeton
noch einen Station genannten Großgeländekombivan auf den Markt zu drücken.
Eigentlich könnte man ja eher dem Sharan mal eine neue Generation gönnen, aber
vielleicht läuft der ja auch so gut genug.