Wen wundert es, dass für den entspannenden Platz an der Sonne ein Wort aus dem Französischen Eingang in die deutsche Sprache gefunden hat!?
Ist Frankreich etwa nicht das Land der Boheme und des ewigen Sonnenscheins? Und ist Deutschland etwa nicht das Land der mühsamen Arbeit und des nie endenden Regens, der weder den Bau einer Terrasse nahe legt noch die Erfindung eines Wortes für solch einen verregneten Ort? – Na ja, ganz so schlimm ist es zum Glück nicht! Hin und wieder leuchtet auch uns das warme Licht der Sonne und dann setzen wir uns gerne einmal auf die Terrasse. Die reimt sich nicht nur auf Klasse sondern erleuchtet wie wir sind schreiben wir sie auch mit doppeltem r.
Terrasse kommt von Terra – Erde
Das r ist ein Reibelaut und die beiden r in Terra stehen für Rrrrrreibung also den Stoff – Erde eben… Es ist immer aufschlussreich ein Wort auf seinen lautmalerischen Gestus anzuschauen. Die Terasse mit einem r hat seinen Ursprung wohl in dem Versuch eine besonders aristokratisch gespreizte Haltung zum Ausdruck zu bringen – nach dem Motto: „Wir flätzen uns nicht faul auf Terrrasse sondern wir setzen uns vornehm auf die Tee-ra-ssee und trinken eine gepflegte Tee-ta-ssee…“
Der Balkon ist die Terrasse des kleinen Mannes
Wer sich mit den Fragen des orthographischen Hauptstudiums nicht weiter belasten möchte, dem kann zum Glück geholfen werden, denn der praktisch denkende Deutsche hat den Balkon erfunden. Der vereint gleich mehrere Vorteile unter einem Dach: Erstens kann man mehrere von ihm übereinander bauen – und ist so vor dem gemeinen Regen geschützt, zweitens lässt er rechtschreibtechnisch keine Missverständnisse aufkommen. Wie bitte?!! Ballkon oder Balkong wären mögliche Fehler? Also bitte!!! – Setzen: 6!!!