Foto: Frede CalliWer sich eine Fahrt mit dem Taxi gönnt, muss dafür ab dem nächsten Jahr spürbar tiefer in die Tasche greifen. Aufgrund der Einführung des Mindestlohns zum 1. Januar 2015 wollen die Taxiverbände vielerorts die Tarife erhöhen – zum Teil um bis zu 30 Prozent!.
Mindestlohn führt zu Preiserhöhung
Die Verbände der Taxiunternehmen haben in Hunderten von Städten und Landkreisen Tariferhöhungen von bis 30 Prozent beantragt, meldet die „Süddeutsche Zeitung“. Einige Kommunen hätten die Preiserhöhungen bereits abgesegnet, das habe eine Umfrage der Zeitung ergeben. Der Grund für die Tariferhöhungen ist der Mindestlohn, der zum Jahresanfang in Deutschland eingeführt wird. Die gesetzliche Lohnuntergrenze gilt dann auch für die rund 200.000 bei einem Taxiunternehmen angestellten Fahrer. Derzeit würden die Chauffeure inklusive Wartezeiten lediglich auf einen Stundenlohn von 6 bis 6,50 Euro kommen.
Tariferhöhungen müssen behördlich abgesegnet werden
In einigen Städten würden die Preiserhöhungen sogar schon in diesem Jahr greifen, so die „Süddeutsche“. So müssten Fahrgäste in Hamburg die Preise seit Oktober im Schnitt 7,8 Prozent mehr bezahlen. In Dresden würden die Preise pro gefahrenen Kilometer ab Mitte Dezember um 20 bis 30 Cent höher ausfallen. In Stuttgart sollen die Preise um 20 Prozent, in Hannover und Duisburg um 25 Prozent und in Delmenhorst sogar um 30 Prozent steigen. Deutschlandweit gibt es 800 Genehmigungsstellen, die die Anträge der Taxiverbände auf Tariferhöhungen genehmigen müssen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ mutmaßt, dürften die Behörden größtenteils nur geringeren Preisaufschlägen zustimmen als von den Taxibetrieben gewünscht.
Kokurrenz aus den USA
Fallen die Preiserhöhungen zu hoch aus, könnte das dem US-Unternehmen Uber weiteren Zulauf bescheren. Die Firma vermittelt über eine App Fahrgäste an private Fahrer und wildert somit im Revier der Taxibranche. Allerdings ist umstritten, ob das Prozedere rechtlich zulässig ist.