Im verlockenden Reich der Kaufwaren lauert an jeder Ecke Kleinkram, der Kinderherzen höher schlagen lässt. Dieselbe Quengelware bringt Eltern schnell in die Bredouille. Einerseits ist es toll, den Kindern damit eine Freude zu machen – andererseits sind diese Dinge in aller Regel nicht gerade billig. Einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld erlernen Kinder am besten, wenn sie die Möglichkeit bekommen, das Haushalten mit eigenem Taschengeld zu üben.
So erlernen Kinder einen souveränen Umgang mit Geld
Eigene Erfahrung ist der beste Ratgeber: Wer bereits im Kindesalter einen souveränen Umgang mit Geld erlernt, kommt auch später im Erwachsenenalter besser damit zurecht. Das Kind kann sich verschiedene Dinge kaufen und bekommt so ein Gefühl für materielle Verhältnismäßigkeiten und Zeiträume. Es lernt auch, eigene Entscheidungen zu treffen: Was möchte es vom eigenen Geld kaufen? Welche Wünsche sind ihm am wichtigsten? Wann ist es sinnvoll, einen Wunsch zugunsten eines anderen aufzuschieben? Wie lange muss man für einen bestimmten Wunsch sparen? Was ist teuer, was billiger? Und wie vergleicht man überhaupt Preise? Bereits im Kindesalter gibt es große Unterschiede in Bezug auf den Umgang mit Geld. Manche sind beizeiten begeisterte Sparfüchse, während anderen das eigene Geld ständig zwischen den Fingern zerrinnt. Hier können Kinder voneinander lernen. Wie geht die Freundin mit dem Taschengeld um? Wer sein Geld nicht einteilt, hat womöglich später das Nachsehen. Andererseits stärkt es das Selbstbewusstsein des Kindes, sich eigene (auch unvernünftige) Wünsche ohne die Einmischung der Eltern erfüllen zu können. Übrigens sollten Eltern ihren Kindern keinesfalls Vorwürfe über den Inhalt des Gekauften machen. Nicht umsonst besagt der Taschengeldparagraph, dass die Kaufentscheidung im Ermessen des Kindes selbst liegen sollte. Daran letztlich liegt der Sinn von Taschengeld: sich diesem Ermessen durch das Sammeln eigener Erfahrungen anzunähern.
Taschengeld: wöchentlich oder monatlich?
Bereits bevor ihr Kind zur Schule geht, kann es im Alter von vier bis fünf Jahren mit einem Geldbetrag von circa 50 Cent bis 1 Euro pro Woche vorsichtig an das Thema Taschengeld herangeführt werden. Laut Taschengeldempfehlung ist bis zum Alter von 9 Jahren eine wöchentliche Auszahlung sinnvoller, da der Zeitraum von einem Monat noch nicht ausreichend überblickt werden kann.
- Zwischen 6 und 7 Jahren: bis 2,50 Euro wöchentlich
- Zwischen 8 und 9 Jahren: bis 5,00 Euro wöchentlich
Taschengeldempfehlung 2013: Wieviel Taschengeld ist sinnvoll?
Danach gilt die folgende Taschengeldempfehlung pro Altersstufe:
- ab 10 Jahren: 12,50 Euro
- ab 11 Jahren: 15,00 Euro
- ab 12 Jahren: 17,50 Euro
- ab 13 Jahren: 20,00 Euro
- ab 14 Jahren: 25,00 Euro
- ab 15 Jahren: 30,00 Euro
- ab 16 Jahren: 40,00 Euro
- ab 17 Jahren: 60,00 Euro
- ab 18 Jahren: 80,00 Euro
Sparen lernen mit einem Kindergirokonto
Die meisten Eltern bevorzugen eine Taschengeldauszahlung in bar. Dabei hat dies durchaus auch Nachteile, denn häufig wird das Geld sehr zügig und unüberlegt ausgegeben. Um die Kinder beim Erlernen eines souveränen Umgangs mit Geld zu unterstützen, kann daher ein Taschengeldkonto eine tolle Alternative sein. Lesen Sie hier mehr zu Girokonten für Kinder und Jugendliche. Wenn das eigene Geld nicht sofort im Geldbeutel verfügbar ist, fällt es leichter, bewusste und planvolle Entscheidungen zu treffen. Das Eröffnen eines eigenen Kontos ist für die meisten Kinder ein feierlicher Akt, der zudem den Ehrgeiz zum Sparen weckt.
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