Wann greift man zu einem Ratgeber? Genau, wenn man Rat braucht. Und was frustriert einen so richtig? Wenn der Rat nicht unterstützend wirkt, sondern einen noch mehr herunterzieht. Besonders gut können das Autoren, schlimmstenfalls sogar Autorinnen, die Müttern weismachen, sie würden sich nur zu dumm anstellen. Das sei doch alles wirklich kein Problem und nur eine Frage der Organisation.
Wie tröstlich da ein Buch, das den Namen Ratgeber wahrlich verdient hat. „Supermom" ist anders als die anderen. Fängt schon bei der übersichtlichen Aufmachung an. Kurze Abschnitte, witzige Zeichnungen und ironische Randbemerkungen machen Lust zum Blättern. Und beim Blättern bleibt man hängen. Denn die Autorin Katharina Mahrenholtz scheint zu wissen, wovon sie spricht und das Schöne ist, sie nimmt sich selbst und das Mutterdasein an sich nicht ganz so bierernst wie viele andere.
Sie beschreibt das Leben als arbeitende Mutter so wie es ist. Chaotisch, von schlechtem Gewissen geprägt – und zwar beiden „Arbeitgebern" gegenüber – und ernüchternd. Denn vorgestellt hat man sich das alles in der Regel ein bisschen anders. Zumindest bevor man in der Parallelwelt gelandet ist. Doch das bedeutet nicht, dass man diese Situation nicht zu aller Zufriedenheit meistern kann. Und genau das zeigt „Supermom" auf. Die Tipps der Autorin sind alltagserprobt, das merkt man schnell und sie sind – im Gegensatz zu vielen anderen – auch umsetzbar. Denn schließlich gibt es einiges, bei dem man sich das Leben leichter machen kann. Wer verlangt von Ihnen den super-aufwendigen Möhrenkuchen zum Kindergartenfest? Wer erwartet, dass Sie, nur weil gerade Herbst ist, Kastanienmännchen basteln, obwohl Sie keine Lust dazu haben? Sie! Nur Sie und niemand anderes. Eine Fertigbackmischung tut es notfalls auch und ihr Kind wird sowieso merken, dass Sie keine Freude daran haben, mit Gummistiefeln im kalten Regen zu stehen und Kastanien zu sammeln. Im Gegenteil, es wird sich mehr freuen, wenn es gemeinsam mit ihnen etwas tun darf, was Ihnen auch Spaß macht.
Dass es nicht einfach ist, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen, leugnet keiner. Auch Frau Mahrenholtz nicht. Aber dass man sich selbst zu viel unter Druck setzt, dessen kann man sich bewusst werden und das kann man abstellen – oder besser gesagt, ein bisschen herunterfahren. Sich mal was gönnen, ohne dabei vor schlechtem Gewissen keine Minute genießen zu können und sich darüber klar werden, dass man nun mal nicht perfekt ist. Und die anderen übrigens auch nicht!
Dieser Ratgeber ist unterhaltsam, witzig gemacht und erfrischend nah am Problem! Er bietet Buchtipps für Groß und Klein und brauchbare Ideen zum Alltagvereinfachen. Klar, das Rad hat auch diese Autorin nicht neu erfunden, aber ihres fährt wenigstens!
Katharina Mahrenholtz/Dawn Parisi: „Supermom – zwischen Kind und Karriere", frisch erschienen bei sanssouci, Ratgeberreihe „Kompetent und im Trend"; zu haben für 12,90 Euro.
Aus der Feder von Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi gibt es übrigens bei sanssouci noch mehr Ratgeber in dieser Aufmachung. „Hochzeit – vom Antrag bis zu den Flitterwochen" oder „Schwangerschaft und Geburt – das Buch zu Bauch und Baby" sind nur einige der Titel. Und wenn sie genauso gut aufgemacht sind wie „Supermom", dann sind sie empfehlenswert.
Das Buch klingt interessant. Muß ich mir anschaffen
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tolles buch, muss ich auch sagen!
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