Dass Urlaub zum persönlichen Wohlbefinden beiträgt und zudem noch die Gesundheit verbessert, ist weithin bekannt. Aber laut einer aktuellen Studie des Online-Reisebüros Expedia verzichten 25 Prozent der deutschen Arbeitnehmer auf durchschnittlich zehn Prozent ihres Jahresurlaubs
Die Deutschen verzichten 2016 auf 129 Millionen Urlaubstage
Von den 30 Urlaubstagen, die einem normalen deutschen Arbeitnehmer zur Verfügung stehen, werden durchschnittlich nur 27 Tage auch wirklich in Anspruch genommen. Jeder vierte Deutsche Arbeitnehmer verzichtet auf einen Teil seines ihm eigentlich zustehenden Jahresurlaubs. Bei 43 Millionen Arbeitnehmern werden die Deutschen 2016 zusammengerechnet also auf 129 Millionen Urlaubstage verzichten.
Viele Deutsche nehmen einen Teil ihres Urlaubs mit ins nächste Jahr
Die Hauptursache für Urlaubsverzicht dürfte darin liegen, dass immerhin 16 Prozent der Arbeitnehmer planen, einen Teil ihres Jahresurlaubs mit in das nächste Jahr zu nehmen, um dann einen entsprechend längeren Urlaub am Stück nehmen zu können. Ein kleiner Teil der Arbeitnehmer (zwei Prozent) traut sich sogar aus Sorge um ihr Ansehen beim Chef nicht, den kompletten Urlaub zu nehmen. Andererseits wird von 55 Prozent der Befragten angegeben, dass der Chef sie bei der Inanspruchnahme des Jahresurlaubs unterstützt. Die jeweilige Situation am Arbeitsplatz führt bei jedem fünften Arbeitnehmer aber auch dazu, dass er seinen Urlaub nicht frühzeitig planen kann. Das hat dann häufig zur Folge, dass der Urlaub letztlich kürzer ausfällt als eigentlich geplant.
Die Arbeitnehmer wünschen sich mehr Urlaub oder mehr Geld
Mehr als jeder zweite Deutsche, nämlich 56 Prozent, ist überzeugt, nicht genug Urlaub zu bekommen. Zwei Drittel der Arbeitnehmer wünschen sich bis zu zehn zusätzliche Urlaubstage im Jahr. Denn etwa die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer bevorzugt, den Urlaub über das Jahr in mehrere kürzere Reisen aufzuteilen, anstatt nur eine einzige größere Reise zu unternehmen. Urlaub ist ein knappes Gut. Sogar so knapp, dass immerhin jeder vierte Arbeitnehmer für jeden zusätzlichen Urlaubstag eine Woche auf Sex verzichten würde. Bei den durchschnittlich gewünschten zehn zusätzlichen Urlaubstagen wären das immerhin zweieinhalb Monate Sexverzicht. Jedoch vor die Wahl gestellt, ob mehr Urlaub oder mehr Geld, würden 68 Prozent der deutschen Arbeitnehmer auf Mehrurlaub verzichten, wenn sie stattdessen vom Chef eine Gehaltserhöhung bekämen.
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