Die Steueroase Liechtenstein ist eigentlich gar keine solche, denn dass derart viele Menschen ihr Geld dort hinbringen, hat nichts mit den per se günstigen Steuern, sondern eher mit einer Regelung zum Treuhandwesen und den Stiftungen im Fürstentum zu tun. Die betreffenden Gesetze stammen noch aus den 1920-er Jahren, als die Welt durch eine schwere Wirtschaftskrise gebeutelt wurde.
Stiftungen in der Steueroase Liechtenstein
Wer beispielsweise im Hauptort Liechtenstein Vaduz eine Stiftung gründet, kann dies absolut anonym tun. Das bedeutet, wer Millionen dort ablegen möchte, ohne dass diese auf ihn zurückzuführen sind, kann das tun, muss aber niocht befürchten, keinen Zugriff mehr auf sein Geld zu haben. Außerdem werden Stiftungen nur pauschal besteuert. Der Betrag ist verschwindend gering und diese geballte Ladung an Diskretion und steuerlicher Begünstigung lädt eben allerlei Menschen mit Sinn für Geldvermehrung ein, in der Steueroase Liechtenstein eine Stiftung zu gründen.
Der aktuellste Verdacht: Laut Berichten der SZ sollen auch Konzerne wir Adidas, Michelin und Total in Verdacht stehen, mehrere Millionen Euro in Stiftungen des Fürstentums Liechtenstein investiert zu haben. Derzeit ermittelt die französische Justiz in diesem Fall. Ob sich die Verdachtsmomente erhärten lassen, ist noch unklar. Der Beitrag der SZ weist auch darauf hin, dass Adidas selbst bisher noch keine Anfragen der französischen Untersuchungsbehörde vorliegen. Auch Total und Michelin wiesen die Vorwürfe zurück. Es bleibt also abzuwarten, wann wir das nächste Mal von der Steueroase Lichtenstein Vaduz hören. In Zeiten der Wirtschaftskrise würde es mich nicht wundern, wenn die liechtensteinische Steuerpolitik in Zukunft trotz verstärkter Medienaufmerksamkeit genutzt wird.
Ist doch egal, ob Lichtenstein raus aus dem Steueroasen Image kommt, viel skandilöser ist doch, daß man in den USA im Bundesstaat Delaware eine echte legale Steueroase hat, die auf keiner OECD Liste auftaucht. Nähere Infos http://delaware-corporation.de