Star Wars Galaxies startet Chapter 2

Der aktuelle Publish "Chapter 2" folgt einem kleinen Zwischenrelease, das vor allem die Player vs. Player Gemeinde erfreute, mich persönlich aber eher weniger interessierte, da PvP nur dann von Interesse ist, wenn man sich mit seinem Character schon jenseits von Level 80 befindet. Der heiße Sommer tat sein übriges, mich vom Spielen fernzuhalten. Um so passender, daß es nun, pünktlich zum schlechten Wetter, das neue Release gibt, das nicht nur neue Quests beinhaltet, sondern auch ein neues Spielfeature. Zu letzterem aber später.

Der Fortgang der Legacy-Quests

Das neue Kapitel schließt an den "Legacy-Quest" dort an, wo man zuletzt – wenn man dem Zwischenrelease folgte – aufhörte, nämlich auf dem Schwesterplanet von Corellia, Talus. Hier bekommt man zuerst den Auftrag einer etwas wirr daherplappernden Dame zu helfen, eine Entscheidung für ihre Organisation zu treffen: Nämlich der, der richtigen Bürgerkriegspartei beizutreten. Hierfür erledigt man ein paar Aufträge sowohl für die Rebellen als auch fürs Imperium, die weder besonders schwer noch besonders interessant sind. Aber anscheinend ist diese kleine Episode vor allem für die Spieler gedacht, die sich noch nicht für eine Partei entschieden haben, denn natürlich wird man jeweils auch selbst heftig von den Rekrutierern beworben.

Die Hauptstory des neuen Kapitels lautet "Genetic Potential" und ist Spielern mit einer Abneigung gegen Spinnen nicht zu empfehlen, denn man wird sich ein paar Stunden mit immer neueren, immer größeren Achtbeinern herumschlagen.

Man beginnt damit, ein abgestürztes Frachtraumschiff zu suchen und stellt dort fest, daß es offenbar genetisch veränderte Spinnen geladen hatte, die sich selbständig gemacht hatten. Wie selbständig, bekommt man dann nach und nach mit, denn auf der Suche nach der Crew findet man immer neue Nester immer weiter entwickelter Spinnengenerationen. Erst auf dem Land, dann in Höhlen. Diese sind grafisch sehr opulent ausgestaltet, man hat offenbar der Grafikengine ein paar Zusatzfeatures verpasst: Die schön transparenten, wabernden Spinnennetze, die in gespenstischem Nebel giftig ausgeleuchtet sind jedenfalls gelungen und stimmungsvoll.

Auch die Spinnenviecher sind wesentlich detailreicher als viele der bisher bekannten Modelle. Man machte bei ihrer Gestaltung auch heftigen Gebrauch von Bumpmapping-Texturen und die Chitinpanzer glänzen mit hübschen Glareeffekten. Dieser Aufwand führt allerdings auch auf Mittelklasse-Grafikkarten wie meiner Geforce 6600 zu ein paar Rucklern, denn die Spinnen sind nicht nur riesengroß und detailliert, sondern treten eben auch in ordentlichen Mengen auf – unter zwanzig Stück gleichzeitig geht da nix.

Man metzelt sich also langsam aber sicher vorran, bis man endlich die Information hat, wo sich das Genlabor befindet, in dem diese Mistviecher gezüchtet werden. Bzw. wurden, muß man wohl sagen, denn auch hier lebt niemand mehr, denn die Spinnen haben inzwischen die unterirdische Basis übernommen und vermehren sich darin inzwischen in der zehnten Generation – sprich: noch größere und noch ekligere Spinnen. Zu allem Überfluss ist die Hauptaufgabe nun, das Muttertier zu eliminieren. Eine Spinne, die ungefähr fünfzehn Meter groß ist und von zig anderen Spinnen beschützt wird. Das schafft man nicht alleine, auch wenn mein Character Level 56 ist und die Spinnen "nur" Level 44. Die Masse ist erdrückend. Hier sollte man also etwas warten, bis sich zwei oder drei weitere Spieler bis zum Labor durchgekämpft haben und eine Gruppe bilden. Dann kommt man auch gut durch…

Ich hatte insoweit Glück, als daß ich einen Level 90 Jedi traf. Der hatte natürlich überhaupt keine Probleme mit dem Viehzeug und hielt mir die Umgetümer ganz locker vom Hals, während ich mir die Köigin vorknöpfte.

Daß man als Belohnung eklige, triefende Spinneneier bekommt fand ich dann ganz amüsant. Aber ich glaube trotzdem nicht, daß ich mir die in meine Bude hänge.

Experience Points kommen zurück

Eine technische Erweiterung bringt Chapter 2 auch, diese ist sogar erwähnenswerter als die Quests, denn man hat sich offenbar einer Forderung der Spieler nach Rückkehr zu mehr Individualität und Selbstbestimmung bei der Gestaltung seiner Charaktereigenschaften gebeugt. Man erhält sogenannte Experience-Points, mit denen man je nach Beruf bestimmte Eigenschaften verstärken, zusätzliche Skills erlernen und die generelle kämpferische Ausrichtung festlegen kann.

Jedenfalls habe ich mit großer Freude festgestellt, daß die Experience-Points mir einige der liebgewonnenen und seit der Umstellung des Spielsystems schmerzlich vermissten Skills wiederbrachten: Nämlich den "Sniper Shot" und den "Take Cover" Befehl. Außerdem kann man Punkte auf Abwehr und Rüstungsaufwertung vergeben, dies sogarextra für Nahoder Fernkampf.

Dadurch kehrt endlich etwas Strategie ins Kampfsystem zurück, denn nun kann ich wieder die erfolgreiche Kombination aus Sniper Shots aus der Deckung heraus anwenden, mit der ich eine Gruppe von Gegenern zuerst einmal relativ sicher dezimieren bzw. in kleinere Häppchen aufteilen kann, deren Abwehr dann wesentlich leichter fällt, als wenn man immer erst so nah ran muss, daß einen sofort die ganze Horde entgegenrennt.

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