Profi-Sportler müssen sich anders ernähren als die Durchschnittsbevölkerung, doch was essen sie? Bevorzugen sie Low-Carb, ernähren sie sich vegan oder vertilgen sie zum Frühstück ein Kilo Bisonfleisch? Ein gutes Beispiel liefern bekannte Fußballer, die echte Ernährungsmarotten pflegen.
Wie viele Kalorien benötigen Berufssportler?
Fußball-Profis benötigen täglich rund 3.500 bis 4.000 Kalorien. Zum Vergleich: Beim Büroangestellten sind es 1.500, beim Handwerker (je nach körperlicher Konstitution und täglicher Belastung) 2.200 bis 2.800 Kalorien. Spitzensportler müssen daher einen fast doppelt so hohen Energieumsatz erreichen als „normale“ Menschen. Doch zunehmen sollen sie dabei nicht.
Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass Profis immer mit Ernährungsberatern arbeiten. Die Vereine beschäftigen inzwischen durchweg entsprechende Fachleute. Vorreiter war ab 2007 der FC Schalke 04. Auch der DFB liefert online Ernährungstipps für Fußballer, die sehr differenziert nach verschiedenen Altersgruppen unterscheiden. Die Ernährung beeinflusst nachhaltig die Leistungsfähigkeit – das Kapital der Sportler. Darüber hinaus unterliegt die Profi-Ernährung bestimmten Trends: Unlängst kam „Low Carb für Fußballer“ auf. Der Verband empfiehlt den Fußballern jedoch, sich so zu ernähren, wie es ihrer Fitness am meisten zuträglich ist.
Hummels und Lewandowski: Die Marotten der Profis
Mats Hummels (FC Bayern München) kämpft gelegentlich mit leichten Gewichtsproblemen. Er bezeichnet sich als Frustesser und hat vor einiger Zeit beschlossen, die ungesunden Snacks wegzulassen. Auch tierische Produkte verzehrt er nur noch sehr begrenzt. Statt Kuhmilch gibt es Sojamilch, Wurst gibt es so gut wie gar nicht, Fleisch oder Fisch nicht täglich, auch Käse fehlt oft auf dem Speiseplan.
Ernährungsexperten halten das für sehr vernünftig. Denn: Fleisch und Milchprodukte enthalten IGF1, ein Wachstumshormon, das möglicherweise die Prostata vergrößert und die Krebsentstehung begünstigt. Abseits von sportlichen Leistungen ist Hummels‘ Tendenz zu veganer Ernährung einfach vernünftig.
Sein Teamkollege Robert Lewandowski hat eine Strategie entwickelt, die wir wirklich schon als Marotte bezeichnen dürfen: Er dreht die Menüfolge um. Ein ausgiebiges Mahl beginnt er mit Kuchen oder Dessert, dann isst er den Hauptgang und anschließend Suppe oder Salat. Auch er verzichtet auf Kuhmilch und bevorzugt die Destillate aus Reis und Mandeln.
Fachleuten zufolge lässt eine veränderte Menüfolge das Verdauungssystem viel besser arbeiten. Zuerst kommen Kohlenhydrate, anschließend Proteine und zuletzt Fette. Die wässrigen Nahrungsmittel werden somit am schnellsten verdaut.
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