Spielzeug, Technik, Wohlstand: Das macht Kinder wirklich glücklich

Kind sein in Deutschland – vordergründig ein großes Glück. Materiell gesehen, geht es unseren Kleinsten sehr viel besser als Kindern in anderen Ländern. Hier ist man reicher, gesünder und gebildeter als in anderen Teilen der Welt. Trotzdem, so das Ergebnis einer Unicef-Studie, fühlen viele Jungen und Mädchen sich unglücklich.




Leistungsdruck nimmt Lebensfreude

In Deutschland wird Leistung groß geschrieben – soziale Faktoren kommen da manchmal zu kurz. Kinder sollen sich nach Möglichkeit in ein bestimmtes Raster einfügen und dann auf schnellstem Wege und mit einem guten Schulabschluss ausgestattet in einen Beruf starten. Nur die Besten sind gut genug – das lernen Kinder schon in jungen Jahren. Eigenschaften, die das Wesen eines Menschen wirklich ausmachen, sind häufig sekundär – für Kinder eine Erfahrung, die sie an ihrem Wert zweifeln lassen kann.

Gefragt ist Akzeptanz

Zum Glücklichsein brauchen Kinder das Gefühl, geliebt zu werden, so wie sie sind. Eltern sollten ihren Kindern immer vermitteln, dass sie an sie glauben und ihre Kompetenzen lieben und schätzen, auch wenn diese nicht in Noten sichtbar sind. Tatsächlich ist es aber so, dass junge Menschen eher selten danach beurteilt werden, ob sie hilfsbereit, einfühlsam oder interessiert sind – eher geht es für sie meistens darum, Forderungen zu erfüllen und Mustern zu entsprechen. Das kann Angst machen und weh tun. Generell ist es jedoch nicht falsch, Kinder zu fordern. Problematisch wird es nur, wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder anders sind, als sie eben sind: fröhlicher, ehrgeiziger, konzentrierter, schlauer. Nur wenn sie gewiss sein können, dass ihre Eltern an sie glauben, können Kinder Aufgaben mutig angehen und Selbstbewusstsein entwickeln.

Motiviert durchs Leben

Grundsätzlich geht es darum, Defizite nicht überzubewerten und stattdessen Vorzüge und Talente hervorzuheben. Auch Respekt spielt eine wichtige Rolle: Die Vorlieben, Ansichten, Freunde und Interessen unserer Kinder sollten nicht niedergemacht, sondern geachtet werden – auch wenn wir selbst anderer Meinung sind. Beschützen, aber nicht einengen – neben aller Fürsorge braucht der Nachwuchs auch schon in jungen Jahren einen Bereich, in den sich niemand einmischt, egal, ob es nur eine Schublade, eine bestimmte Ecke oder ein ganzer Raum ist. Hier sollten sie sich völlig ohne elterliche Überwachung frei bewegen können und dabei fühlen, dass sie auch allein durchaus in der Lage sind, sich in bestimmten Bereichen zurechtzufinden.

Fotonachweis: Thinkstock, 478141407, iStock, SerrNovik

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