Spiegelfliesen an der Decke anbringen: Anleitung und Materialcheckliste

Deckenspiegel bringen Pfiff in Ihre Wohnung. Kleine Räume, zum Beispiel Flure, lassen sich mit Wand- und Deckenverspiegelung optisch vergrößern. Zudem wird die Beleuchtung gespiegelt und das Licht durch den Spiegeleffekt verstärkt. So wirkt ein kleiner, dunkler Korridor mit Hilfe von großen Spiegelflächen optisch viel größer und heller. Niedrige Räume scheinen durch eine verspiegelte Decke höher. Über dem Esstisch oder über Ihrem Bett haben Deckenverspiegelungen eine ungewöhnliche räumliche Wirkung.

Spiegelfliesen anbringen – nicht so einfach an der Decke

Wer einen großen Spiegel an der Decke befestigen möchte, wird aber aufgrund von Kosten und Gewicht schnell an seinem Vorhaben zu zweifeln beginnen. Abhilfe scheinen da die so genannten Spiegelkacheln zu bieten. Diese Spiegelfliesen sind meist quadratisch und haben eine Seitenlänge von zwanzig oder dreißig Zentimetern. Sie sind viel billiger und leichter als ein großer Spiegel. Außerdem ist man mit ihnen nicht auf ein festes Maß beschränkt, so dass Sie eine bestimmte Fläche vollständig verspiegeln können.
Leider ist die Anbringung der Fliesen nicht so einfach, wie dies auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn die Spiegelfliesen sind zusammen natürlich genauso schwer wie der entsprechend gleichgroße Spiegel. Wer sich nicht gut vorbereitet, wird daher mehr Scherben auf dem Boden als Spiegel an der Decke ernten. Aber keine Angst – wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Spiegelfliesen anbringen. Aber vorher klären wir noch einige wichtige Fragen.

Spiegelfliesen anbringen: Materialcheckliste!

  • Spiegelkacheln (30 x 30 cm oder 20 x 30 cm)
  • Trägerkonstruktion: Leimholzplatte (Spanplatte, MDF-Platte, Schrankrückwand)
  • Dübel (Durchmesser je nach Spiegelfläche, zum Beispiel bei einer Fläche von 2×2 Metern mindestens fünf 14er-Dübel)
  • Feste Verschraubung: Ösen für die Platte, Haken für die Decke (eine Nummer größer als die Dübel wählen, also für 14er-Dübel Haken mit 15cm-Gewinde).
  • Schwebende Montage: Stahlseil + Deckenbeschläge, Haken für die Trägerplatte (möglichst keine Haken zum Eindrehen wählen, da diese ausreißen könnten, sondern Haken, die auf einer Platte sitzen, welche dann auf die Spanplatte geschraubt wird).
  • entsprechende Bohrer
  • Kleber: die Profis nehmen einfachen Flex-Fliesenkleber. Geeignet sind auch doppelseitiges Klebeband, Montagekleber, Kleber auf Silikonbasis, Spiegel-Klebeband, Spiegel-Silikon, doppelseitig klebende Pads.
  • Eventuell Spanner, um die Neigung des Spiegels ändern zu können.
  • Eventuell Abstandshalter, LED-Beleuchtung, Rahmen.

 

Spiegelfliesen anbringen: So wird's gemacht!

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Wie sollen die Spiegelfliesen angebracht werden?

Als Erstes steht eine grundsätzliche Entscheidung an: Wie wollen Sie die Spiegelfliesen anbringen? Sollen sie direkt an die Decke oder an eine Trägerkonstruktion befestigt werden, die dann an der Decke festgeschraubt wird. Das ist nicht nur eine Geschmackssache, sondern ergibt sich meist aus der Art Ihrer Decke. 

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Ist Ihre Decke tatsächlich geeignet?

Wenn es um das Befestigen der Spiegel geht, werden die meisten die Wahl des Klebers für die wichtigste halten. Falsch! Die wichtigste Frage ist die nach der Beschaffenheit des Untergrunds. Um was für eine Decke handelt es sich? Ist sie als Untergrund überhaupt geeignet? Auch wegen des Gesamtgewichts der Spiegel ist bei einer großflächigen Verspiegelung die Deckenbeschaffenheit sehr wichtig: Entscheidend ist ein geeigneter, tragfähiger Untergrund. Am besten ist Beton. Vorsicht bei Tapete, Raufaserstruktur oder bröseligem Putz. Bröseliger Putz kann noch mit Tiefengrund behandelt werden. Jeder Kleber kann aber nur so fest halten, wie es der Untergrund vorgibt. Bei einer gestrichenen Decke löst sich die Farbe – nicht der Kleber. Und mit der Farbe fallen dann auch die Spiegelfliesen. Schwierig bis ungeeignet ist auch eine Holzdecke beziehungsweise eine vertäfelte, weil in ihr die Dübel nicht gut gesetzt werden können. Außerdem ist die Gefahr groß, dass sich die Latten oder Paneele samt Spiegelkonstruktion lösen und herabfallen. Bei solchen schwierigen Untergründen sollte man sich überlegen, ob man nicht statt Spiegelfliesen besser Spiegelfolie wählt.

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Trägerplatte: Spiegel sicher an der Decke befestigen

Die einzig wirklich sichere Deckenbefestigung eines Spiegels ist die mittels einer Rahmen- oder Trägerkonstruktion, im Allgemeinen einer Holzplatte, welche dann an der Decke befestigt wird. Hierfür eignen sich je nach Größe des gewünschten Spiegels Spanplatten oder MDF-Platten, bei kleinen Flächen auch sehr dünne Platten wie die einer Schrankrückwand.

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Spiegel an der Decke: Hängend oder geschraubt?

Die nächste Frage ist dagegen Geschmackssache: Sie können die Holzplatte an die Decke schrauben, auch mit einem gewissen Abstand, so dass Sie sogar darüber noch Leuchten montieren können. Oder Sie bringen die Platte frei schwebend mittels Stahlseilen an, dann haben Sie zusätzlich die Möglichkeit die Neigung zu verändern.

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Montage der Platte: Feste Anbringung

Für die feste Montage des Spiegelträgers bringen Sie je nach Größe der Leimholzplatte vier oder mehr Ösen auf der Platte an. Passend zu diesen Ösen bohren Sie Löcher für Dübel in die Decke und schrauben in die Dübel Haken. Die Platte wird später oben an den Haken eingehängt. Achtung! Bei großflächigen Spiegeln kann sich durch das Gewicht der Spiegelkacheln die Spanplatte biegen und sogar unter der Last durchbrechen. Das heißt: Die Platte muss sehr fest mit der Decke verbunden sein – auch in der Mitte, nicht nur am Rand.

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Montage der Platte: Hängende Konstruktion

Die schwebende Montage über ein Stahlseil hat unter anderem den Vorteil, dass die Deckenhaken nicht genau zu den Löchern in der Platte passen müssen. Hier werden Haken auf der Spanplatte angebracht, das Stahlseil mit Beschlägen wird an der Decke befestigt. Achtung! Bei großflächigen Spiegeln kann sich durch das Gewicht der Spiegelkacheln die Spanplatte biegen und sogar unter der Last durchbrechen. Das heißt: Die Platte muss sehr fest mit der Decke verbunden sein – auch in der Mitte, nicht nur am Rand.

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Spiegelfliesen kleben

Kleben Sie die Spiegelfliesen auf die Spanplatte (ausreichend trocknen lassen!). Spiegelfliesen können wie ganz normale Fliesen mit flexiblem Fliesenkleber auf geeignete Untergründe geklebt werden. Möglich sind aber auch Kleber auf Silikonbasis oder sogar Klebeband. Scheibenkleber hält bombenfest.

Tipps und Hinweise

  • Rahmung? Wenn Sie nicht die gesamte Decke verspiegeln, sondern nur kleinere Flächen, sehen Spiegel auf einem schnöden Brett nicht wirklich gut aus. Den Gesamt-Spiegel sollten Sie dann rahmen: Bei einer Holzdecke in der gleichen Holzart einen dazu passenden Rahmen fertigen. Ein moderner, extravaganter Rahmen hebt den Spiegel besonders hervor.
  • Coole Beleuchtung? Auch bei einer festen Montage können Sie den Spiegel mit Abstandshaltern etwas von der Decke entfernt anbringen und darüber die indirekte Beleuchtung installieren. Cool wirkt es auch, wenn die Spiegelkanten mit LED-Stripps beklebt sind.
  • Besondere Spiegeleffekte erwünscht? Bei größeren Flächen zwei Platten versetzt etwa im Winkel von 30° anbringen.
  • Sie sind Raucher oder planen die Deckenverspiegelung in der Küche? Legen Sie sich einen größeren Vorrat Glasreiniger an 🙂
Schwierigkeitsgrad:  
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Eine Meinung

  1. Fliesen an der Decke? Da startet das Kino im Kopf, aber gefallen tut mir das nicht. Das passt meiner Meinung nach eher in eine Bar oder in einen Puff, aber in einer normalen Wohnung?

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