Als aufgeklärte Bürger wissen wir, dass Fotos nicht unbedingt die Realität wiedergeben. Viele Promifotos werden nachbearbeitet. In Hollywood werden bekanntlich auch Filme nachträglich optimiert, damit die Stars ewig schön wirken. Ich bin sicher, dass das auch längst in der Politik gemacht wird. Zugegeben wird das natürlich nicht, doch bei dem neuen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ist eine solche Manipulation aufgefallen und schon ist der Mann in den Schlagzeilen. Focus online, Spiegel online und Stern online greifen das Thema auf. Doch worum geht es eigentlich? Das französische People-Magazin "Paris Match" hat es wohl besonders gut mit Monsieur le Président gemeint und ein Urlaubsfoto so optimiert, dass ein Speckröllchen verschwunden ist. Nun wittern einige Kritiker bereits Hofberichterstattung oder fragen gar nach dem Einfluss des Elysee-Palastes auf die Medien.
Es ist bekannt, dass Nicolas Sarkozy beste Kontakte in die Medienwelt hat. Ob er lediglich entsprechende Kanäle genutzt hat oder ob sich die Presse bei dem neuen ersten Mann Frankreichs einschmeicheln wollte, wird sich vermutlich kaum klären lassen.
Die Frage, ob Politiker-Fotos schön gepixelt werden dürfen, stellt sich meiner Meinung nach überhaupt nicht, denn das wird doch längst getan. Wenn ich so manches Werbeplakat mit dem Original vergleiche, weiß ich Bescheid. Ich möchte mich nicht zu stereotypen Aussagen hinreißen lassen, doch ein Seitenhieb sei erlaubt: Wer mit Worten lügt, der lügt auch mit Fotos … Doch ich will nicht unfair sein. Einem Politiker sollte es erlaubt sein, bestmöglich auf Fotos wiedergegeben zu werden. Computerbearbeitungen von Fotos gehören heute dazu. Pickel, Fältchen, Besenreiser? Weg damit! Wenn C-Promis, Skandalnudeln und Partyluder in diesen Genuss kommen, warum nicht auch Politiker, Präsidenten und Minister?
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Ich persönlich finde, dass hier viel zu viel Wind um Nichtigkeiten gemacht werden.