Ab dem nächsten Jahr soll es in NRWs Schulen flächendeckend zum Einsatz von "Senior-Experten" kommen. Das sind Menschen im Ruhestand, die sich ehrenamtlich an den Schulen, ergänzend zum Regelunterricht, einbringen sollen. Dem Vernehmen nach stehen bereits jetzt 300 von ihnen zur Verfügung. Der Bonner "Senior-Experten-Service" koordiniert das Projekt. Sind Sie also Senior und haben Lust, sich beispielsweise an einer Hauptschule mit schwer erziehbaren Jugendlichen "herum zu schlagen" (vielleicht ein wenig drastisch formuliert, aber inhaltlich tatsächlich so beabsichtigt), können Sie sich dort melden. Welche Qualifikation Sie mitbringen, ist übrigens egal. Klingt komisch, ist aber so.
Laut Sommer ist das Ziel des Projektes, "praktisches Wissen aus der Arbeitswelt" in die Bildung der Kinder und Jugendliche einfließen zu lassen. Was allerdings die von der Ministerin genannten Beispiele, wie "Lesen von Märchen für Zuwandererkinder" oder "Kurs für gutes Benehmen beim Essen" mit diesem Anspruch zu tun haben, bleibt wieder einmal Geheimnis der Landesregierung. Frau Sommer wird eine solche Frage sicherlich mit einem kessen Augenaufschlag vom Tisch wimpern.
Ich denke, dass der Haupterfolg des Projektes schon jetzt eingetreten ist. Und zwar bereits dadurch, dass der Senior-Experten-Service in Bonn schöne Fördermittel für den internen Personaleinsatz und den Aufbau der Internetplattform, die letztlich die Vermittlung zwischen Schule und Senior erledigen soll, bekommt. Erzählt mir nix. Ich habe selber lange genug im Fundraising gearbeitet…
(Foto: www.pixelquelle.de / Fotograf: G.W. Bush senior)