Manchmal gehen vier Wochen im Leben so schnell herum und nichts weiter passiert. Manchmal gehen vier Wochen im Leben so schnell herum und alles hat sich verändert.
Ich lerne also diesen hübschen Mann kennen. Und von dieser Schönheit geblendet, versuche ich noch immer zu verstehen, was er an mir findet. Vestanden habe ich, dass wir in anderen Welten leben. Vielleicht ist es das, was mich zu ihm zieht. Ich weiß es aber nicht. Und jedes Mal, wenn ich mit ihm zusammen bin, überschlägt sich das Leben und nichts ist so wie geplant gelaufen..
Vor ein paar Wochen waren wir zusammen Enten füttern. Es war so schönes Wetter und es war wirklich lustig. Haben das dann mit einem Sektpicknick verbunden. Das fand ich ganz prikelnd 😉 – aber da wusste ich noch nicht, das Alkohol ein großer Teil seines Lebens ist. Am Abend war ich eigentlich noch mit Freunden verabredet, aber als Chris mich fragte, ob ich nicht noch mitkommen möchte, um mit ihm und seinem Kumpel DVD zu schauen, konnte ich diesen zauberhaften blauen Augen nicht widerstehen. Und so untypisch für mich ging ich mit ihm. Und ganz begriffen habe ich nicht, was ich da getan habe. Ich saß da – bei einem fast vollkommen fremden Menschen, der ein Bier nach dem anderen trank – ich sah mich ich sah ihn, wir küssten uns und ich schaltete meine Gedanken aus. Ich genoss seine Lippen auf den meinen, weil es mir doch so selten passiert. Dieser Mann entfachte wahre Leidenschaft in mir. Ich vergaß alles um mich herum. Aber irgendwann kommt ja alles wieder, jeder Gedanke, jedes Gefühl.
So trafen wir uns nun jedes Wochenende und ich erlebte verrückte Sachen, die ich ohne ihn niemals getan hätte, die mir nie möglich gewesen wären. Und ich fürchtete, ich könnte mich verlieben. Doch zwischen all diesen rosa Wolken mischen sich dann und wann auch graue – sie werfen Schatten.
Wenn er manchmal so spricht und ich ihm zuhöre, dann spürt man, dass es ihm im Grunde nicht gut geht. Irgend etwas in seinem Leben ist verdammt schief gelaufen. Und das will er betäuben. Oft bin ich erschrocken von dem, was ich erfahre, was ich da sehe. Ich bin sehr behütet aufgewachsen, habe aber gerade in den letzten Jahren viel durchgemacht, so dass ich manchmal auch nicht weiter wusste. Aber das.. nein.. das kenne ich nicht. Er nennt sich selbst das „schwarze Schaf“ der Familie, und vielleicht ist er es inzwischen auch wirklich. Er spricht von Kiffen, Alkohol, Drogen, vom Extremen – von einer Flucht. Jedes Wochenende dasselbe Spiel – er trinkt soviel, bis er nichts mehr spürt. Alles wird so gleichgültig für ihn. Und ich erschrecke vor soviel Selbstzerstörung.
Ich weiß nicht einmal, was das zwischen uns überhaupt ist. Ich weiß nur, dass ich das so nicht kann. Wir treffen uns in dieser Woche auch mal in der Woche, wo er nüchtern sein wird, weil er ja nächsten Tag arbeiten muss. Das hat er selbst vorgeschlagen, weil ich ihm gesagt habe, dass ich es nicht mit ihm aushalten kann, wenn er so betrunken ist.
Ich will versuchen ihm ein Stückchen von meinem Leben abzugeben, ihm zu zeigen, wie schön es sein kann, und dass er nicht weglaufen muss. Ich will ihn spüren lassen, dass Alkohol und Drogen seine Ängste und Traurigkeit für eine Weile verschwinden lassen können, dass sie ihn betäuben, ihm den klaren Verstand rauben, aber das nicht der Weg ist. Er wird dadurch gleichgültig, aber es gibt ihm nichts! Ich will ihm zeigen, dass Liebe ihm da viel mehr helfen kann. Denn auch sie kann schlechte Gefühle ausblenden, sie kann helfen beim Kampf dagegen und am allermeisten gibt sie so viel Gutes. Liebe kann einen so erfüllen, was Alkohol und Drogen nie vermögen!!
Aber ich fürchte mich davor, es nicht zu schaffen..
Und ein wenig füllen sich meine Augen mit Tränen und ich entdecke vor mir eine Zigarettenschachtel liegen (er hat sie bei mir vergessen) und mir fällt der Schriftzug auf – da steht ganz dick geschrieben: SMOKING KILLS
und ich denke nur: Mein Gott – wie recht sie haben..
Bitte verfallen Sie nicht dem Glauben das gerade SIE ihn aus dieser Sackgasse herausholen… bin dort gewesen voller Kampfesgeist, habe das Beste gegeben und gab mich dabei stückchenweise auf, zum Schluß war der Alkohol stärker!
Hallo Jana,es klingt immer spannend, wenn du schreibst, voller Emotionen, der Funke springt über und für das Lesen dieser, deiner, Zeilen verfällt man in deine Sicht, deine Augen. Man bekommt viel mit aus deinem Leben, sieht was dir fehlt, förmlich das was du suchst und immer wenn du hoffst, ja du denkst, es gefunden zu haben, scheinen die Probleme aufzutauchen. Diese „Verschiedenheiten“, Unterschiede, die dir dann so unüberwindbar erscheinen. Trotzdem gibst du dich kämpferisch, auch wenn es schwer aussieht, so kannst du nur versuchen, diesen Kampf aufzunehmen, kämpfe für das was er, was es dir bedeutet. Denn wenn du es nie versucht hast, wirst du immer, wenn du an ihn denkst, dieses Gefühl bekommen, dass du es nie versucht hast. Doch..leider hält das Leben immer ein ABER bereit, die Gefahr dass du tief verletzt wirst, dass die Probleme die jetzt schon die junge „Beziehung“ belasten, immer größer werden ist sehr groß. Es wird nicht einfach ihn davon zu überzeugen, den Alkohol aufzugeben. Vielleicht ist es schon eine Sucht, er muss es erkennen, er muss Euch, Eure Zukunft erkennen, damit all das eine Chance hat. Es ist schwer dir etwas zu raten, vielleicht brauchst du es auch gar nicht. Wenn Rauchen tötet, tötet Liebe dann nicht auch? Kann sie nicht all diese schönen, manchmal so unbegreiflichen Gefühle töten? Das Gemeine ist doch: Wenn du anfängst zu rauchen, weißt du wodrauf es hinaus läuft…aber wenn du anfängst zu lieben…bleibt die Ungewißheit, die Hoffnung, irgendwann folgt die Erkenntnis. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, gehe deinen Weg, egal wie, egal wohin, Hauptsache du bist glücklich.LGTimmi