Menschen im Literaturbetrieb haben vielleicht zu viele Bücher über strategisches Management gelesen, insbesondere die Passagen von Michael Porter, in denen steht, dass man nicht „zwischen den Stühlen" sitzen sollte. Und so wird es zunehmend schwierig, zukunftsweisende Sachen zu schreiben, denn was publiziert wird, muss in klare Kategorien („Stühle") passen. Die Zukunft aber hat so an sich, dass für manche Dinge, die sich dort abzeichnen, keine heutige Kategorie vorhanden ist. Wie sollte sie auch?
Also sind Schwierigkeiten vorprogrammiert, wenn man Bücher mit einem Mix aus Traum und Virtual Reality schreiben will, Gentechnik mit Historienroman kreuzt oder Elfen mit Cyberpunk. In welches Regal soll man das in der Buchhandlung auch stellen?
Rudy Rucker, immerhin etablierter Autor, der mit seinem Buch „Die vierte Dimension" mein „Vierdimensionales Aquarium" inspirierte, hatte keine Lust mehr auf Überzeugungsarbeit und gründete das Online-Magazin Flurb, in dem die Geschichten vorkommen, die er sich mit ein paar Gleichgesinnten so vorstellen. Dort bekommen Sie acht Stories geboten, von u.a. Rucker, Cory Doctorow oder John Shirley, sehen eine Menge Kunst und erfahren, was es mit dem Begriff Flurb so auf sich hat.