Vor 13,7 Milliarden Jahren noch ein Atom – heute ‚Hawkings neues Universum‘
Rüdiger Vaas, Wissenschaftsreporter und kamerascheuer Philosoph ist der eigentliche Autor des Buches ‚Hawkings neues Universum‘ und als Astronomie- und Physik-Redakteur kennt er sich mit der Materie – im wahrsten Sinne des Wortes – bestimmt gut aus, genauso wie mit Hawkings Thesen und den gesamten Aussagen führender Kosmologen.
Wer allerdings erwartet, als Otto-Normal-Verbraucher nach der Lektüre dieses so harmlos daherkommenden Taschenbuches ein bisschen mehr Verständnis für das Weltall ‚mit nach Hause zu nehmen‘, der irrt.
Fachwissen gefragt
Man muss sich schon ein wenig und so manches Mal auch ein wenig mehr auf dem Fachgebiet auskennen, um nicht völlig aus der Verständnis-Umlaufbahn geworfen zu werden. Schade, ein bisschen vereinfachter ausgedrückt und etwas weniger umständlich für den Laien hätte auch dieser endlich mal einen kurzen Blick hinter das Geheimnis all der schwarzen Löcher werfen können – so allerdings nimmt man zwar viele interessante Details mit und erfährt so einiges, was sich bei der nächsten gehobenen Essenseinladung mit Sicherheit wunderbar platzieren lässt, aber letztendlich bleibt das Buch ein interessantes Accessoire auf dem Nachttisch.
Wohlgemerkt für den Laien. Für all diejenige, die wissen, warum das Pfadintegral der Schrödinger-Gleichung entspricht oder sich die Wheeler-DeWitt-Gleichung aus der Hamilton-Zwangsbedingung ableiten lässt, für die kann ich nicht sprechen. Nur hoffen, dass ich so jemandem bei eben dieser Essenseinladung begegnen werde und er oder sie mir das alles dann in verständlichen Sätzen erklären kann.
Rüdiger Vaas: ‚Hawkings neues Universum – Wie es zum Urknall kam‘, broschiert erschienen bei Piper im Juni 2010, der Preis liegt bei 9,95 Euro.