Fast jeder kennt Bilder aus dem Schaffen des Bildjournalisten Robert Lebeck – seien es die ganz persönliche Porträts von Romy Schneider, der gestohlene Degen des kongolesischen Königs Baudouin oder Elvis als Soldat in einer Kaserne in Friedberg.
Bildjournalist, Weltenbummler, Menschenkenner
Robert Lebeck wurde 1929 in Berlin geboren. Nach dem Kriegseinsatz an der Ostfront und anschließender Gefangenschaft machte er das Abitur. Anschließend studierte Lebeck Völkerkunde in New York und Zürich – in der US-amerikanischen Metropole kam er zum ersten Mal mit den Magazinen LIFE und LOOK in Kontakt, die bereits journalistische Bilderstrecken in ihr Konzept integriert hatten. So kam es, das berühmte US-Fotografen wie Alfred Eisenstaedt, W. Eugen Smith und David Douglas Duncan zu den ersten stilistischen Einflüssen Robert Lebecks zählten. Nachdem er sich das Fotografieren autodidaktisch beigebracht hatte, arbeitete er ab 1952 für zunächst für verschiedene Zeitungen und im Anschluss daran für illustrierte Zeitschriften wie Revue, Kristall und schließlich ab 1966 für den Stern, dessen Bildsprache er nachhaltig mitprägen sollte. Seinen endgültigen Durchbruch hatte Lebeck 1960, als es ihm gelang, bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Kongo den Moment zu fotografieren, als ein junger Afrikaner dem damaligen König des Landes, Baudouin, seinen Degen stahl. Danach folgten zahlreiche Reportagen – und ein zweijähriger Aufenthalt für den Stern in New York. Neben seinen Reportagen porträtierte Robert Lebeck auch einfühlsam viele Prominente seiner Zeit – so unter anderem Willy Brandt, Joseph Beuys, Helmut Kohl und natürlich Romy Schneider. Bis zu seinem Tod im Sommer 2014 in Berlin sollte der berühmte Bildjournalist noch mit vielen Preisen und Ehrungen überhäuft werden.
Sammler alter Fotografien und Zeitschriften
Neben seiner umtriebigen fotografischen Arbeit begann Robert Lebeck auch mit dem Aufbau einer bedeutenden Sammlung von Fotografien aus dem 19. Jahrhundert, die seit den neunziger Jahren Bestandteil des Museums Ludwig in Köln ist. Danach fing Lebeck an, alte Zeitschriften und Magazine zu sammeln, um anhand dieser die Geschichte der Fotoreportage von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis in die Siebziger Jahre hinein dokumentieren zu können. Das Ergebnis war die Ausstellung „Kiosk“, die 2001 im Kölner Museum Ludwig das erste Mal gezeigt wurde.
IMG: Screenshot – lebeck.de