Rentenpläne: Höhere Beiträge oder späterer Ruhestand?

Berechnungen eines Instituts für Wirtschaftsforschung bringen es an den Tag: Die Pläne, die die Bundesregierung bezüglich der gesetzlichen Rente hat, gehen auf Kosten derjenigen, die heute einzahlen: Entweder sie müssen länger arbeiten oder mehr in die Rentenkasse einzahlen.

Erkenntnisse von Wirtschaftsforschern

Experten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) haben Berechnungen angestellt, die aufzeigen, dass das Renteneintrittsalter bis zum Jahr 2030 auf 69 Lebensjahre ansteigen müsste, damit das Rentenniveau – wie von der Politik gefordert – nicht weiter sinkt und die Rentenversicherungsbeiträge stabil bleiben. Die Wirtschaftsforscher haben berechnet, wie sich das Renteneintrittsalter verschieben müsste, damit das heutige Rentenniveau von 48 Prozent gehalten wird. Das Rentenniveau setzt die sogenannte Standardrente, die ein durchschnittlich verdienender Arbeitnehmer, der 45 Jahre lang eingezahlt hat, erhält, in Relation zum Durchschnittslohn des jeweiligen Jahres.

Steigendes Rentenalter, steigende Beitragssätze

Die Untersuchungen der Wirtschaftsexperten aus Halle zeigen, dass vom Jahr 2034 an selbst ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren nicht mehr genügt, um den Rentenversicherungsbeitrag auf dauerhaft gleichem Niveau zu halten. Selbst, wenn das Rentenniveau bis zum Jahr 2030 auf 43,5 Prozent sinken sollte, würde der Beitragssatz vom Jahr 2040 an auf auch bei einem Renteneintrittsalter von 70 Lenzen das heutige Niveau übersteigen. Laut den Experten aus Halle lässt die demografische Entwicklung Deutschlands schlicht und ergreifend keine Leistungsausweitung der gesetzlichen Rente zu. Vielmehr müssten jetzt die Weichen für die Zeit nach 2030 gestellt werden – dazu müsste man unter Umständen am zweiten Schalter drehen, mit dem man das Rentenniveau konstant halten kann: den Beitragssätzen. Er müsste dazu im Jahr 2030 auf 24 Prozent erhöht werden, und im Jahr 2050 nochmal auf 29 Prozent. Das wäre ein Weg, um das Rentenniveau in Zukunft zu halten. Nichtsdestotrotz: Die jüngere Generation wird um erhöhte Beiträge zur gesetzlichen Rente und eine verlängerte Lebensarbeitszeit kaum herumkommen.

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