Queensberry: Top Oder Flop?!

Lange haben wir warten müssen, um endlich die neue Popstars-Band zu finden. In gekonnter Manier wurde das Finale am vergangen Donnerstag wieder auf mehr als drei Stunden gezogen, obwohl doch nur ein Bandmitglied wirklich gewählt werden musste, da die anderen drei schon vorher bestimmt wurden. Und so lässt sich auch die ganze Staffel über ein halbes Jahr verteilt als sehr abwechslungsreich beschreiben. Während die letztjährige Staffel über ein ganzes Jahr erstreckt wurde und dementsprechend das Produkt (Room 2012) auch mehr als uninteressant war, haben sich die Produzenten dieses Jahr mehr als Mühe gegeben, für ordentlich Gesprächsstoff und Entertainment zu sorgen. Diese Staffel war nämlich wirklich Entertainment pur und leider werden Castingshows immer mehr dazu degradiert. Die wirklichen Talente, wovon es nur eine in die Band geschafft hat, gehen unter. Dennoch waren die Castingentscheidungen auf vier Endkandidatinnen schon gestrafft worden, dazu auch die Bandhausphase, bei der bereits drei Mitglieder der Band festgelegt wurden. Vorteil des Ganzen: der Name der Band wird schon vor CD-Veröffentlichung ins Spiel gebracht und somit wurde deren erste Single bereits im November als Introsong für die Folgen gewählt. Der Song ist direkt im Ohr. Soviel zur Marketingstrategie. Die Kandidatinnen waren auch mehr als aufregend und interessant, denn es gab diese Jahr ungemein viele Zicken und dementsprechend auch intrigante Zwiste. Die als „Oberzicke“ dargestellte Diyana, aber sicherlich die beste Stimme der Sendung, wurde von den Mädels rausgeeckelt und von der Jury als „teamunfähig“ rausgeschmissen. Was kann interessanter sein als richtiges Fernsehmobbing? Umso erfreulicher war es dann, dass zum Glück die letzte stimmliche Hoffnung Gabriella, die „verwirrte Chaosmama“, in die Band gekommen ist. Desto ungläubiger war es aber, zu sehen, dass die wirklich dünn und einfach singende Leo es in die Band schaffte. Gut, sie kann zwar tanzen und sieht vielleicht noch gut aus, aber singen kann sie nicht! Das hat man auch im Finale wieder mal gesehen. Bei dem dritten Bandmitglied Viktoria wurde die schreckliche und wirklich realistische Tatsache, dass ihre Mutter während der Serie gestorben ist, meiner Meinung nach etwas zu sehr ausgenutzt. Zwar hat man im Finale es geschafft moderationsmäßig nicht mehr so häufig darauf einzugehen, dennoch kann man – was man an der kontroversen Diskussion in der Medienwelt schon sehen konnte – nicht verleugnen, dass die Emotionalität dieser prekären Situation showtechnisch aufgepuscht wurde. Letztlich hat Vici es aber stimmlich mehr verdient als Leo, fiel aber über die ganze Sendung hinaus nie wirklich aus dem Muster heraus. Die einzigen beiden, die wirklich anders waren, waren Gabriella und Diyana. Zwei soulige Stimmen und sehr komplexe und interessante Charaktere. Ein weiteres interessantes Mädchen war Patricia, die durch ihre fröhliche Art und ihr spezielles Aussehen auffiel, konnte aber nicht im Finale gewinnen. Antonella gewann – zum Glück! Denn sie kann nicht nur mit ihrem Look überzeugen, sondern auch stimmlich besser begeistern, als es leider Patricia kann.

Nun steht die Band und man darf gespannt sein auf das, was jetzt kommt. Bereits im Finale wurde angekündigt, dass Queensberry – so der sehr abstrakte Name, den man bei Straßennamen in England und Gebirgsbezeichnung in Europa bei Google wiederfindet – mit den Pussycat Dolls auf Tournee gehen. Das ist ein wahrhaft erstaunlicher Start und es überrascht, dass die Pussycat Dolls die noch sehr unerfahrenen Queensberries mit sich auftreten lassen. Dennoch könnte das ein sehr schönes Konzert werden, weil die Sounds der beiden Bands unterschiedlich sind. Queensberry machen nämlich puren Pop, mit dem aktuell trenidgen 60er und 70er Style. „Back To Black“ oder „Back To Soul“ passen stimmlich zwar wohl eher zu Gabriella, doch so lautet die Strategie und das Profil der Band. Das ist schonmal sehr gut, denn es wird so das erste Mal sein, dass eine Popstars-Gewinner-Band einen anderen Sound ausprobiert und etwas gewagter auf einen direkten musikalischen Trend aufsteigt. Deshalb ist ein gewisser Erfolg vorprogrammiert. Das Album weist ein paar sehr coole Stücke auf und kann sich möglicherweise auch auf den internationalen Markt etablieren. Hier in Deutschland wird es sicher für eine doppelte Nummer Eins reichen (zum Glück, nachdem ja Room 2012 letztes Jahr als erste Popstars-Band überhaupt nicht Platz Eins erreichten), zumindest wird es das Album schaffen. Aber um dem Stress Stand zu halten, muss eine starke Gruppendynamik her und die können Leo und Vici schaffen, denn sie waren stets neutrale Elemente in den ganzen Zickenkriegen. Deshalb wahrscheinlich und nur deshalb wurden sie in die Band gebracht.

Wie es auch sei, Queensberry haben das Zeug ordentliche Erfolge einzuheimsen, wenn sie nicht wegen Streit auseinanderbrechen und diszipliniert ihren Weg verfolgen. Die musikalischen Grundlagen sind mit dem coolen 60s-Sound schon gelegt.

6 Meinungen

  1. Meiner Meinung sind die Mitglieder dort komplette Chaotinnen und werden es keinesfalls schaffen. Die ersten Singles werden sich wohl verkaufen, da es im Moment halt von Prosieben ziemlich gehypt wird, mehr aber auch nicht.
    Monrose sind immernoch da, was mich sehr verwundert. Aber die scheinen es zu machen.

  2. Stimme meinem Vorsprecher komplett zu Sie werden es nicht packen. Die Musik ist 08/15 und dumm sind sie auch noch – ich meine wer sich mit einem 5 Jahresvertrag und 5000 Euro im Monat zu frieden gibt:P Sie werden ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden.!

  3. Daniel - Ticketwelten

    Ich bin gespannt, ob die Mädels von Queensberry es länger durchhalten als z.B. Nu Pagadi. Denke, dass die „Jury“ mit der Entscheidung Leo in die Band zu nehmen einen gute Wahl getroffen hat, da Popstars sein Ihr Traum ist und sie öfters gesagt hat das Sie die Band zusammenhalten will …

  4. monrose sind besser ich hoffe ihr queensberrys werdet noch streit haben das wäre so geil hdgdl

  5. queensberry soll streit haben

  6. Ja, stimmt schon irgendwie sind die Mädels chaotisch und müssen noch viel lernen, wie das so im Show-Buiss läuft. Aber das macht sie doch auch so liebenswert und die Songs sind einfach sehr gut. Über dem Namen lässt sich streiten. Aber ich gebe den Queensberry auf jeden Fall ein TOP!

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