Pünktlich zur Urlaubszeit: Preise für Benzin und Diesel fast auf Rekordhoch

Wer jetzt mit dem Pkw in die Ferien starten will, muss Mehrkosten fürs Tanken in Kauf nehmen. Die Spritkosten befinden sich fast wieder auf einem Jahreshoch. Schuld daran ist der hohe Ölpreis.

Preise fast so hoch wie im April

In nur wenigen Tagen ist der Preis für E10 Superbenzin laut Angaben des ADAC signifikant auf 3,6 Cent angestiegen. Der bundesweite Tagesdurchschnitt lag am Dienstag bei 1,825 Euro. Nur im April dieses Jahres lag der Preis für E10 bisher höher – um gerade mal 0,3 Cent.

Bei Diesel sieht es nicht viel anders aus – auch dieser Treibstoff hat sich verteuert. Binnen einer Woche stieg der Preis auf 4,2 Cent an, zurzeit müssen durchschnittlich auf 1,670 pro Liter bezahlt werden. Damit ist der Preis für Dieselkraftstoff seit Beginn des Monats Juni um etwa zehn Cent pro Liter teurer geworden.

ADAC hält die Preise für zu hoch

Laut eines Kraftstoffexperten des ADAC sind die hohen Preise auf einen erhöhten Ölpreis zurückzuführen. Allerdings würde auch die derzeitige Reisesaison eine Rolle spielen. Vergleichen mit früheren Zeiten hoher Ölpreise könnten Benzin und Diesel durchaus um acht bis zehn Cent günstiger sein.

Das wird aber nicht passieren, da die Mineralölbranche derzeit jeden Cent ihrer Marge zäh verteidigen würde. Insgesamt seien die Margen der Branche seit 2022 kräftig angestiegen, vor allem im Raffineriebereich.

So befinden sich die Preise der beiden wichtigsten Ölsorten, die Nordseesorte Brent sowie die US-Sorte WTI, seit Wochen auf hohem Niveau. Der Preis für Brent beträgt zurzeit 82,50 Dollar pro Barrel, WTI kostet aktuell 78,90 Dollar. Rohstoff-Expertinnen und -experten sehen zudem eine steigende Nachfrage voraus, vor allem aus China.

Die Weltmacht hat mehrfach angekündigt, die private Nachfrage ihrer Bevölkerung zu stärken. Zusammen mit den USA gehört das Land zu den größten Energieverbrauchern der Welt.

Angebotsverknappung seitens der Ölförderstaaten

Außerdem wurde das Angebot an Rohöl bewusst eingeschränkt. Die großen Ölförderländer Russland und Saudi-Arabien haben ihre Ölexporte in den letzten Monaten deutlich zurückgefahren, Experten rechnen daher mit einer Verknappung des Ölangebots im Herbst und Winter dieses Jahres.

Zudem hat auch der gegenwärtige Euro-Dollar-Kurs große Einfluss auf die Spritpreise an der Tanke. Da der Eurokurs in den letzten Tagen gegenüber dem US-Dollar um etwa zwei Cent gefallen ist, entsteht dadurch ebenfalls ein eine Erhöhung des Preises. Der Grund hierfür: Der Ölpreis wird in Dollar berechnet.

Steuern und Abgaben spielen ebenfalls eine Rolle

Ein weiterer Faktor, der den Kraftstoffpreis in Deutschland beeinflusst, sind die Steuern und Abgaben. Die Mineralölsteuer, die Ökosteuer und die Mehrwertsteuer machen einen erheblichen Anteil des Benzin- und Dieselpreises aus. Steuererhöhungen oder -senkungen können sich daher zusätzlich auf den Endpreis für Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken.

Bildnachweis: Pixabay, 4978824, planet_fox

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*