Ein ‚konservativer Revolutionär‘ wie Ernst Jünger hat zu diesen Figuren 1943 alles Notwendige gesagt, was ich meinen Mitlesern hier natürlich nicht vorenthalten mag, weil die Betroffenen die beißende Kritik dieses Sprachmeisters keinesfalls als das Gemoser von ewig Altlinken abtun können, wie sie es sonst zu tun pflegen:
"Die freche Stirn oder die Leichtfertigkeit, etwa der Propaganda, hat immer etwas, das ich zunächst ernstnehme – es fällt mir schwer, zu glauben, dass nichts als purer Wille hinter den Argumenten steckt.
Wenn dann, oft erst nach Jahren, die Tatsachen sprechen, verspüre ich den Stachel desto schärfer – ich sehe ein, dass ich von reinen Zuhältern, von üblen Sechsgroschenjungen der gerade aktuellen Mächte zum besten gehalten worden bin. Sie hatten ihre Hure als Wahrheit aufgeputzt.
Dazu kommt ferner, dass ihnen jedes geistige Schamgefühl fehlt: sie kennen nur das Erröten, das den Backpfeifen folgt. Daher werden sie nun versuchen, aufs neue und in neuen Diensten zu huren, und nun vielleicht für Männer und Mächte, die man selber hochschätzt und als echte anerkennt. Das ist dann besonders bitter, wenn man diese Schufte aus reiner Opportunität das Wahre preisen hört". (E. J.: Zweites Pariser Tagebuch)
Tschaja, wem fiele bei diesen qualligen Wesen, deren Charakterfestigkeit einem nassen Stück Seife ähnelt, nicht die Begründung des Irak-Kriegs ein, die aktuelle Debatte um Jugendgewalt, die Rechtfertigung des Mauerbaus, die INSM … und vieles mehr?
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