Poutine: Rezept für die kanadische Fast-Food Spezialität

Ganz kurzgefasst kann man sagen, Poutine sind Pommes Frites mit Käse und Bratensoße. Und zwar mit reichlich Käse und reichlich Bratensoße. 
Natürlich kann man das Rezept derartig bei sich zu Hause zubereiten, aber wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, an die Original-Zutaten zu kommen, sollte man das unbedingt einmal so ausprobieren. 

Es gibt einige Städte im franco-kanadischen Raum, die behaupten Erfinder der Poutine zu sein. Generell spricht man von „la poutine québecoise“ – „die Québecer Poutine“, doch wie so oft ist der genaue Ursprung schwer nachzuvollziehen. Die berühmteste Legende besagt, ein Gast habe in einem Kiosk Pommes mit Quark bestellt, woraufhin der Kioskbesitzer Fernand Lachance gesagt haben soll: „Ca va faire und maudite poutine.“ („Das wird eine Riesen-Sauerei geben.“)
Sollte es so gewesen sein, bedanke ich mich hiermit herzlich bei dem Gast, der uns dieses herrliche Gericht beschert hat! Ich werde hier einmal die supereinfache 10-Minuten-Variante vorstellen und dann für Diejenigen, die auf den Geschmack gekommen sind, noch die ausführlichere Variante erklären.

Poutine: Die Zutatenliste

Zutaten für Poutine

  • Pommes
  • Original Gravy aus Kanada/USA
  • Cheese Curds (ungepresster Cheddar-Käsebruch)
  • ODER
 

  • starke Brühe
  • Butter
  • Mehl
  • Mozzarella (mind. 45% Fett)

 

Poutine: Die Zubereitung

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Version 1 – für jedermann

  1. Die Pommes Frites nach Packungsanleitung zubereiten. Sei es im Backofen oder in der Friteuse, hauptsache sie sind richtig heiß, wenn sie fertig sind.
  1. In der Zwischenzeit die Butter (etwa 1EL) in einem Topf erhitzen und wenn sie geschmolzen ist, etwa 1EL Mehl dazugeben und direkt einrühren. so lange rühren, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind und bis die Masse ein sehr dunkles Braun angenommen hat. Dann die vorbereitete Brühe (1/2l) drübergeben (bzw 1/2l Wasser und dann Brühewürfel sofort hineingeben). Das ganze gut 5 Minuten vor sich hinköcheln lassen und dann von der Herdplatte nehmen. Die Soße muss auch etwas abkühlen (aber nicht vollständig erkaten!), um dickflüssiger zu werden. (Im Notfall kann man auch einfach Speisestärke in die Brühe rühren, dann spart man sich das zubereiten der Mehlschwitze.)
  1. Auf einem Teller eine Schicht Mozzarella Käse auslegen, anschließend die heißen Pommes drübergeben und wieder mit Käse belegen. Mit der Soße übergießen, genießen!

und wem das noch nicht reicht, der kann sich an der schwierigeren Version versuchen.

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Version 2 – für die Feinschmecker

  1. Auch hier bitte die Pommes nach Packungsanleitung zubereiten. in der Zwischenzeit die Gravy nach Packungsanleitung zubereiten. Entweder man hat das Glück, dass man Bekannte in Nordamerika hat, die einem die Tüten mit dem Fertig-Pulver zuschicken können, oder aber man hat einen gut sortierten Supermarkt in der Nähe, der dieses Produkt im Sortiment hat. 
  1. Sollte das beides nicht der Fall sein, kann man sich immer noch mit oben genannter Soße begnügen – die ist nämlich nicht soooo abweichend vom Original.
  1. Das Schwierige wird in der Tat der Käse. Der traditionell verwendete Käse ist Cheddar en grains oder auch Cheese Curds. Das ist im Prinzip nichts anderes als nicht gepresster Käsebruch. (Zwischeninformation: Bei der Käseherstellung wird bei der Milch die Molke (Flüssigkeit) vom Käsebruch (festes Material) abgespalten und der Käsebruch wird anschließend mehr oder weniger gepresst. So erhalten wir unseren festen Käse. Dieser spezielle Käse wird eben nicht gepresst, sondern lediglich von der Molke abgespalten.) Das besondere bei diesem Käse ist die Konsistenz und dass er nicht wirklich schmilzt, sondern einfach nur weich wird und beim draufbeißen zwischen den Zähnen quietscht. Diesen Effekt bekommt man mit keinem Mozzarella oder einfach geriebenem Cheddar hin (was aber durchaus auch in Québec verkauft wird!). Wenn man eine gute Käserei in der Nähe hat, sollte man dort unbedingt anfragen, ob es die Möglichkeit gibt, solch einen Käse zu bestellen. 
  1. Wenn ja – super, wenn nein  geriebenen Cheddar nehmen.
  1. Die Schichtung funktioniert ebenso wie bei der ersten Variante. Käse, Pommes, Käse, alles in der Soße tränken. 
  1. Und bitte, bitte, nicht an die Kalorien denken!
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Für die Do-it-ALL-yourself-Leute: Pommes selbst gemacht

  1. Dazu ist unbedingt eine Friteuse nötig, bei der man die Hitze regulieren kann. 
  1. Man benötigt mehlig kochende Kartoffeln, ein hitzebeständiges und geschmacksneutrales Öl (z.b. Erdnussöl) und Salz. 
  1. Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden (ca 1-1,5cm Dicke) und übereinander gelegte Scheiben wieder in Scheiben schneiden, so erhalten wir die Stifte. Stifte abwaschen, trockentupfen (wichtig!) und dann für einige Minuten bei 140°C frittieren, etwa so lange, bis man merkt, dass sich eine Kruste gebildet hat (Tipp: Sieb schütteln. Raschelt es, ist es richtig. Raschelt es noch nicht, bitte noch eine Weile warten.)
  1. Pommes raus, abtropfen und abkühlen lassen. 
  1. Jetzt sind sie aber noch nicht fertig, zu früh gefreut. 
  1. Friteuse auf 190°C aufdrehen und die Pommes ein zweites mal frittieren, diesmal bis der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist. 
  1. Pommes raus, Fett sehr gut im Sieb abtropfen lassen, salzen und direkt für die Poutine verarbeiten. 

Herzlich guten Appetit wünsche ich.

Tipps und Hinweise

  • Wem das alles zu aufwändig ist: Flugtickets nach Kanada sind gar nicht so teuer und nicht nur wegen der Poutine lohnt es sich!
  • In Kanada wird die Poutine bereits streckenweise in großen Fast-Food-Restaurants, deren Namen wir hier nicht nennen wollen, verkauft.
  Zubereitungszeit: 15 Minuten Schwierigkeitsgrad:  
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Eine Meinung

  1. Hallo,

    ich kaufe grundsätzlich einmal im Monat die Grundnahrungsmittel und gehe dann täglich, ich weiss was ich abends essen möchte, nach der Arbeit einkaufen. Mit meinem neuen Job lässt sich das leider nicht mehr so leicht handhaben, daher greife ich hin und wieder auf Online-Supermärkte zurück. Erspart den Stress und die Versuchung doch das mitzunehmen, was ich hinterher wieder wegschmeissen muss … 😉

    Gruss

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