Phrasenmäher

(: Kommentar oder „Anwendungsbeispiele" in Klammern)

auf Augenhöhe (: = kurz über der Grasnarbe)

Auftritt / starker (: = folgt später „Abtritt")

Best ager (: = s. a. „unverbraucht")

exakt ( : = Ja)

feste Größe (unverzichtbar für jeden Laberdröhnschwatz: „Also, ich sag mal so – unsere Beziehung ist für mich irgendwie eine feste Größe in meinen Lebensbezügen geworden.")

Gemengelage (: = unanschaulicher Versuch, das Unanschauliche zu beschreiben.)

genau (: = Ja)

gewöhnlich („Für gewöhnlich mache ich mir nichts aus Latte macchiatto.")

Highlight („Ein absolutes Highlight in unserem Senioren-Programm sind unsere wöchentlichen Häkelabende")

Hingucker (: = entweder „zu kurz" oder „Loch im Hemd")

hochwertig (: = von Qualität wollten wir nicht reden.)

Ich sag mal so … (: … passende Antwort: „Und ich sag denn schon mal tschüß.")

Impulse geben (: = schubsen)

irgendwie (verbaler Allwetterjäger: „Also denn, denn kam das so, dass das irgendwie – also jedenfalls war das voll geil, ej")

Kernkompetenzen (: folgen aus intellektueller Kernschmelze, meist plurale tantum)

Kids (: = früher: „Halbstarke")

korrekter Typ (: jemand, der erst später bescheißt)

kreative Arbeit (: = Nichtstun)

Kult (: = BSE-Alarm im Medienstall)

lecker (: = sinnentleerter Platzhalter, s. a. Johannes B. Kerner)

Muss (: = Ausdruck der Irrelevanz, muss nämlich nicht)

Nee, nich wirklich, nech ej … (: = ? [in der Straßenbahn aufgeschnappt, Verfasser mit Sinngebung überfordert])

Nutzer (: = Depp)

Original (: = in die Jahre gekommene Ware)

Potenzial (: = Kann sein, kann auch nicht sein …)

Projekt (: = Geldwaschanlage)

pur (: = (klein-)bildungsbürgerliches Äquivalent zu „boah, ej!")

radikal (: = bildungsbürgerliches Äquivalent zu „voll geil, ej!": z.B. „ein radikal anderer Ansatz", „ihre Nudelrezepte stellen die bürgerliche Küche radikal in Frage" … usw.)

Respekt (: = verbale Drohgebärde aller Armen im Geiste)

Schieflage (: = Normalzustand)

Schwachpunkt (: = ungewollte Selbstbeschreibung)

Standort (: = Göttersitz aller National-Ökonomisten)

Trend (: = abziehendes Sturmtief)

unverbraucht (: = s. a. „best ager")

Vorfeld (: = wird regelmäßig vom Hauptfeld platt gewalzt).

*to be continued*

4 Meinungen

  1. SUPI COOL= Einfach genial ins Schwarze getroffen!!! HAMMER-SCHARF= Das Fall-Beil schwebt noch.. RE-CALL= Bitte mehr davon…

  2. Oh.Oh Oh, UPS= Rien ne va plus…Auf allen 3 „Kanälen“ können die Beiträge NICHT mehr ausgedruckt werden.MAFIA= Wer NICHT zur „FAMILIE“ gehört,fliegt raus..

  3. Das wichtigste Wort der neueren Jugendsprache fehlt: so! Angehängt an jeden Satz; so. Früher sagte man in einigen Gegenden wohl „gell“. Meist taucht das „so“ am Ende dann in Kombination mit dem von Ihnen angeführten „irgendwie“ auf. Ist aber nicht zwingend.Bei dem Wort „SUPI“ kommen mir unweigerlich Radiomoderatorinnen Anfang/Mitte 20 bei den Privaten in den Sinn. Schon morgens so „gut gelaunt“, dass einem das Croissant mit Gänseschmalz, Harzkäse und Erdbeermarmelade auf die aufgerollten Fußnägel fällt. Putenwurst-Kerner (und Olivenölverschwender)meint: „lecker“ (supi-lecker?)!

  4. Aber, aber – das ist doch keine „gute Laune“ bei den Privaten. Ich vermute angesichts solch artifiziell parlierender Dauergrinsemoderation stark, das sich hier so genanntes „Marschierpulver“ früh morgens schon „supi-mäßig“ auswirkt.

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