1,6 Millionen Spieler haben sich bereits registriert, um sich durch Flaschensammeln, öffentliches Musizieren und auch die eine oder andere illegale Aktivität hochzuarbeiten. Vom Bahnhofspenner zum Schlossbesitzer – so lautet die Losung des „Pennergames“.
Karriere von Obdachlosen: Das Pennergame
Dem Spieler stehen einige verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um das Ziel des Spiels zu erreichen. Dabei werden von den Machern des „Pennergames“ sämtliche Register der Vorurteile und Intoleranz gezogen, die man sich beim Thema vorstellen kann. Auf der Straße regiert das Gesetz des Stärkeren, Banden machen die Gegend unsicher, Obdachlose sind auch immer kriminelle Alkoholiker – wie Klein-Lieschen sich nun einmal das Leben in der Großstadt vorstellt.
Die Entwickler von Farbflut bestehen darauf, dem Browserspiel einen satirischen Grundton zu bescheinigen. Ob verstanden wurde, was Satire eigentlich ist, kann aus dem eigentlichen „Pennergame“ nicht gelesen werden. Hier wirkt es doch eher polemisch und doch mehr, als ob auf die eh schon geschlagene Bevölkerungsgruppe geprügelt wird. Das Anprangern von gesellschaftlichen Missständen fällt in Wort und Bild doch zumeist unter den Tisch.
Kostenloses Browsergame
Nichtsdestotrotz erfreut sich das „Pennergame“ so großer Beliebtheit, dass es neben dem Hamburger Original auch schon Ableger für Berlin, London und Warschau gibt. Laut Aussage der Betreiber werden Teile der Einnahmen an Organisationen für Obdachlose gespendet.
Sicherlich verlässt das „Pennergame“ durch seine geschickt gewählte Thematik die ausgetretenen Pfade der Strategie-Browser-Games, ob es aber zu mehr Verständnis oder gar Mitgefühl für gesellschaftliche Außenseiter sorgt, darf mit Recht bezweifelt werden.