Deutschland will das Mammutprojekt Olympia 2024 stemmen. Stattfinden sollen die Olympischen Sommerspiele entweder in Berlin oder in Hamburg. Die Bevölkerung in den beiden Metropolen ist von den Planspielen bislang aber wenig begeistert, Überzeugungsarbeit tut Not.
Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat einstimmig beschlossen, ins Bewerberrennen um die Olympischen Sommerspiele 2024 und eventuell auch 2028 einzusteigen. Als Austragungsort kommt Berlin oder Hamburg infrage, die endgültige Kür der Bewerberstadt soll am 21. März 2015 erfolgen. Der DOSB, so sein Präsident Alfons Hörmann, ist „fest davon überzeugt, dass ein Projekt Olympia gut für unser Land sein kann und sein wird“. Die Bewerbung sei „eine wichtige und große Chance für den gesamten Sport“, rührt Hörmann die Werbetrommel – und das muss er auch tun.
Bevölkerung (noch) nicht Feuer und Flamme für Olympia
Denn es ist fraglich, ob es in den Bevölkerung eine Mehrheit für das Projekt Olympische Spiele gibt. Sowohl in Berlin als auch in Hamburg hält sich die Begeisterung für eine Olympia-Bewerbung in Grenzen. Laut einer aktuellen Umfrage sind zwar 80 Prozent der Hamburger und 79 Prozent der Berliner für Olympische Spiele in Deutschland. Doch wenn es um die eigene Stadt als Austragungsort geht, sieht das schon anders aus: In Hamburg sind 53 Prozent dafür, in Berlin sogar nur 48 Prozent – und 49 Prozent dagegen. Zuletzt musste der DOSB die geplante Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2022 abblasen, da die Bürger der Stadt in einer Abstimmung dagegen votiert hatten.
Für den Fall, dass die Olympischen Spiele 2024 in Deutschland stattfinden, könnten sich Sportfans auf ein Supersportjahr im eigenen Land freuen. Der Deutsche Fußballbund bewirbt sich nämlich um die Europameisterschaft 2024 – und Insider gehen davon aus, dass Deutschland den Zuschlag für die EM erhält.