Neues Regelwerk für die EM – Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Neues Regelwerk für die EM – Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Pünklich zur EM in Frankreich hat die UEFA auch einige Regeländerungen eingeführt. Damit Sie über diese teils kleineren, teils größeren Neuerungen bestens informiert sind, finden Sie hier die wichtigsten Regelneuerungen.




Letzter Mann – Bessere Strafordnung im Strafraum

  • Keine Dreifachbestrafung mehr: Bis zur EM mussten Verteidiger, die im eigenen Strafraum ein Foul begingen mit Roter Karte vom Platz. Zusätzlich waren ein Elfmeter und eine definitive Sperre fürs nächste Spiel die Folge. Wird ganz klar der Ball gespielt, bleibt es ab sofort bei Gelber Karte und Elfer, so dürfen Verteidiger in diesem Jahr etwas mehr riskieren.
  • Kein Stoppen beim Strafstoß: Apropos, Elfmeter: Wenn Spieler den Anlauf beim Elfmeter komplett abbrechen, gibt es einen indirekten Freistoß für den Gegner und eine Gelbe Karte. Das reguläre Verzögern bleibt natürlich erlaubt.
  • Eckball zur Ecke: Geht ein Eckball ins eigene Tor (eher unwahrscheinlich), ohne dass ein weiterer Spieler ihn berührt, gibt es eine Ecke für die gegnerische Mannschaft. Die gleiche Regel gilt seit Längerem beim Abstoß.
  • Anstoß-Rückpass: Nach dem Anstoß muss der Ball nicht mehr direkt in die gegnerische Hälfte geschossen werden, auch eine Zirkulation in den eigenen Reihen ist möglich. Gute Chancen also für taktisches Zeitspiel nach dem Tor.
  • Rote Karten vor Anpfiff: Gibt es vor dem Spiel unsportliche Nickligkeiten, so können Schiedsrichter bei der EM auch schon vor Anpfiff Spieler des Feldes verweisen. War der Spieler in der Startaufstellung, darf sein Posten jedoch ersetzt werden.
  • Keine Angriffsmauer mehr: Vor der EM noch gängige Praxis, nun aber tabu, ist die Aufstellung der freistoßausführenden Mannschaft in einer eigenen Mauer. Diese irritiere die Torhüter zu sehr, alle 24 Trainer der EM-Teams konnten sich darauf verständigen.

Immer im Spielfluss – Diese skurrilen Änderungen kommen zur EM hinzu

  • Gleiches Recht für Schlüpfer: Etwas kindisch wirkt die Regel bezüglich entblößter Unterhosen. Damit Spieler keine Disziplinarstrafe kassieren, wenn sie das Trikot heben und der Hosenbund zu sehen ist, muss die Unterhose künftig farblich auf die Spielhose abgestimmt sein.
  • Spiel mit einem Schuh: Wenn Spieler ihre Schuhe im Spiel verlieren, dürfen sie bis zur nächsten Unterbrechung auch mit nur einem Schuh weiterspielen und so etwa barfuß den Ball ins Aus kicken. Schnürsenkel festziehen, könnte das Problem aber auch schon im Keim lösen.
  • Behandlungspausen auf dem Feld: Wer als Spieler unter 20 Sekunden auf dem Feld die Hilfe der medizinischen Abteilung entgegennimmt, muss nicht mehr zwangsweise den Platz verlassen. Das dürfte das Spiel nach Behandlungen beschleunigen.
  • Der Dehydration zum Trotze: Steigen die Sommertemperaturen in Frankreich stark an, so verordnet die UEFA feste Trinkpausen. Die kurze Erfrischung wird nachgespielt.
  • Neue Gesten für den Schiedsrichter: Endlich werden auch die Schiedsrichter entlastet, beim Vorteil wird künftig nur noch ein Arm gehoben, nicht mehr zwingend beide Arme.

Auf eine faire EM!

Diese kleinen Regeländerungen werfen das Spiel nicht völlig über den Haufen, aber nun wissen Sie, womit Sie im Vorgespräch vor Anpfiff am Stammtisch punkten können. Und dass die kleinen Regeländerungen das Spiel schneller machen sollen, kommt sicherlich auch Ihnen als Zuschauer entgegen.


Foto: Thinkstock, 469294594, iStock, thomas-bethge

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