CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer will seinen Doktortitel künftig nicht mehr führen. Ganz freiwillig kommt der Verzicht nicht. Die „F.A.Z“ hatte zuvor über „Unstimmigkeiten“ in Bezug auf seine Promotion berichtet.
Laut „F.A.Z.“ hat Scheuer im Jahr 2004 an der Prager Karlsuniversität ein „kleines Doktorat“ erworben. Die dafür erbrachte wissenschaftliche Leistung sei lediglich mit einem Master-Studienabschluss vergleichbar. Dieses kleine „Doktorat“ berechtigt Scheuer lediglich in den Bundesländern Berlin und Bayern, einen „Dr.“ zu tragen.
Vorwurf, Scheuer habe sich unberechtigterweise mit Doktortitel geschmückt
Dennoch, so die „F.A.Z.“, sei der Doktortitel „in seinem Lebenslauf und auch bei offiziellen Anlässen ausgewiesenen“ worden.
Darüber hinaus wirft der „F.A.Z.“-Bericht Scheuer vor, in seiner in Tschechien eingereichte Arbeit längere Textpassagen aus einer Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung weitestgehend übernommen hat, ohne dies kenntlich zu machen.
Vermutlich um die Diskussionen um seine Person zu beenden, reagierte der frisch gekürte CSU-Generalsekretär einen Tag nach Veröffentlichung des „F.A.Z.“-Berichts und erklärte gegenüber der „Bild“-Zeitung, den Doktortitel nicht mehr tragen zu wollen.
Scheuer im Originalton: „Die Rechtslage in Bayern und Berlin ist eindeutig. Ich kann danach den Titel ohne Zusatz führen. Andere Länder haben keine Bayern- und Berlin-ähnliche Regelung geschaffen. Um eine kaum handhabbare Praxis beim Führen des Titels zu vermeiden, habe ich mich entschieden, vom Führen des Titels künftig völlig abzusehen“.
Foto: Screenshot andreas-scheuer.de.